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Fußball-EM 2020
Drohung an Mit-Gastgeber Russland

Russland stellt mit Sankt Petersburg einen der zwölf Gastgeber bei der Fußball-Europameisterschaft im Sommer. Nun ist ein Erpresserschreiben bekannt geworden - der unbekannte Absender droht damit, die vier Spiele in Russland zu stören. Für die russischen Organisatoren ist dies dennoch kein Grund zur Beunruhigung.

Von Thielko Grieß |
Das offizielle Logo der Fußball-EM 2020
Das offizielle Logo der Fußball-EM 2020 (imago sportfotodienst)
Das Schreiben ist als Mail in einem Gericht eingegangen. "Bereitet Euch vor, Leute, bald ist Sommer", heißt es darin. Angekündigt werden Drohanrufe gegen Stadien, den öffentlichen Nahverkehr, Hotels, und andere frei zugängliche Orte.
Solche Drohanrufe haben in verschiedenen russischen Städten in den vergangenen Monaten erhebliches Ausmaß angenommen: Anonyme Anrufer drohen mit Bombenanschlägen, woraufhin U-Bahn-Stationen oder Einkaufszentren geräumt werden. Es gab Tage, an denen Dutzende solcher Orte benannt wurden. Anschläge hat es nie gegeben, aber auch die Anrufer wurden nicht identifiziert.
EM-Spiele nicht in Gefahr
Daher ist auch unklar, ob die Absender des Schreibens von Sankt Petersburg dieselben sind oder Trittbrettfahrer. Sie stellen eine konkrete Geldforderung: Konstantin Malofejew solle 120 Bitcoins überweisen, gut eine Million Euro. Malofejew ist Oligarch.
Das russische Organisationskomitee reagierte: Man stehe in Kontakt mit den Sicherheitsbehörden. Das Fußballfest im Sommer werde absolut ungefährdet ablaufen.