Entscheidung im Espace Hippomène in Genf: Die beiden Halbfinals und das Endspiel der ersten "paneuropäischen" Fußball-Europameisterschaft vergab die UEFA am Freitag an London. Neben München werden die weiteren Viertelfinalspiele in Baku, St. Petersburg und Rom stattfinden. Insgesamt wird die übernächste Europameisterschaft in 13 Ländern ausgetragen.
Hier die Austragungsorte im Überblick:
- Finale und Halbfinale: England/London
- Drei Vorrundenspiele und ein Viertelfinale: Deutschland/München, Aserbaidschan/Baku, Russland/St. Petersburg, Italien/Rom
- Drei Vorrundenspiele und ein Achtelfinale: Dänemark/Kopenhagen, Rumänien/Bukarest, Niederlande/Amsterdam, Irland/Dublin, Spanien/Bilbao, Ungarn/Budapest, Belgien/Brüssel, Schottland/Glasgow
Deutschland schielt auf EM 2024
Der Deutsche Fußball-Bund war gleich mit zwei Bewerbungen ins Rennen gegangen. Zum einen kandidierte der DFB mit München für drei Gruppenspiele und ein Achtel- oder Viertelfinale. Zum anderen konkurrierte er mit England um das Finalpaket mit den beiden Halbfinals und dem Endspiel.
Die Sehnsucht im deutschen Verband, das Finale ausrichten zu dürfen, hielt sich im Vorfeld allerdings in engen Grenzen. Da sich der DFB auch für die komplette EM 2024 bewirbt, wäre die Ausrichterrolle für die Entscheidungsspiele vier Jahre zuvor nämlich kontraproduktiv gewesen.
Rückzug der deutschen Bewerbung galt als wahrscheinlich
Mithin war darüber spekuliert worden, dass der DFB seine Bewerbung für das Finalpaket noch kurz vor der Abstimmung zurückziehen könnte und die Kandidatur Englands mit dem Wembley-Stadion in London unterstützt - wenn der englische Verband zusichert, Deutschland bei der Bewerbung für die EM 2024 Rückendeckung zu geben.
Schon für Donnerstag hatten einige Beobachter einen deutschen Rückzug erwartet, doch bei der Exekutivsitzung der UEFA in Nyon hielt sich DFB-Präsident Wolfgang Niersbach noch bedeckt. "Nein", antwortete UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino am Vorabend der Entscheidung auf die Frage, ob der DFB für die Austragung des Finales bereits aus dem Rennen sei.
Neben dem nun mit einem Viertelfinale bedachten Aserbaidschan hatte auch Länder wie Wales gehofft, als Teilausrichter dabei sein zu können. Zur Organisation einer kompletten EM wären sie nicht in der Lage gewesen. Nur eines hatte bereits vor der Bekanntgabe der Austragungsorte festgestanden: So viele Gewinner wie in Genf hat es bei einer solchen Vergabe noch nie gegeben.
(tön/stfr)