Entscheidung der FIFA
Fußball-WM in Katar beginnt einen Tag früher als bisher geplant

Die FIFA hat den Spielplan der WM 2022 in Katar verändert und das Eröffnungsspiel um einen Tag vorverlegt. Der Gastgeber erhält damit die Bühne, die auch andere Gastgeber seit 2006 genossen haben. Für die Planung mancher Fans ist das aber ein Problem.

Von Chaled Naher |
    Das Logo der Fußballweltmeisterschaft in Katar steht vor dem Doha Exhibition and Convention Center, in dem die Auslosung der Fußballpartien der Fußballweltmeisterschaft 2022 stattfindet.
    Die Weltmeisterschaft in Katar wird bereits schon am 20. November beginnen. (Darko Bandic/AP/dpa)
    Die Aussage war eigentlich eindeutig. Den "endgültigen Spielplan der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft Katar 2022" versprach der Fußball-Weltverband in einer Medienmitteilung am 2. April 2022. Vier Monate später wird klar: So endgültig war dieser Spielplan keinesweg. Denn der FIFA-Ratsauschluss hat beschlossen, das Eröffnungsspiel vom 21. November auf den 20. November vorzuverlegen.
    Die WM beginne nun "mit einem noch größeren Spektakel für die in- und ausländischen Fans", teilte die FIFA mit.

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    Welche Spiele betroffen sind

    Es geht um den ersten Spieltag, der für den 21. November vorgesehen war. Vier Spiele sollten an diesem Montag stattfinden. Zwei der vier Spiele sollen nun neu angesetzt werden, die Anstoßzeiten lauten (alle Angaben Mitteleuropäische Zeit):
    • Katar - Ecuador (20. November, 17 Uhr statt 21. November 17 Uhr)
    • England - Iran (21. November, 14 Uhr, wie bisher)
    • Senegal - Niederlande (21. November, 17 Uhr statt 11 Uhr)
    • USA - Wales (21. November, 20 Uhr, wie bisher)
    Den Beschluss fasste der Ratsausschuss der FIFA nach Angaben des Verbands einstimmig. In diesem Gremium sitzen neben FIFA-Präsident Gianni Infantino die Präsidenten der sechs Konföderationen wie beispielsweise UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.
    Alle anderen Spiele sollen im Zeitplan auf ihren geplanten Plätzen bleiben. Deutschland spielt seine Gruppenspiele Gruppenspiele gegen Japan (23. November), Spanien (27. November) und Costa Rica (1. Dezember).

    Was der Grund für die Verlegung ist

    Die WM sollte am 21. November starten, nur sieben Tage nach den letzten Spielen der nationalen Ligen. Deshalb war das Turnier kürzer als sonst geplant. Katar als Gastgeberland sollte am ersten Tag das Turnier feierlich eröffnen - allerdings erst im dritten Spiel des Tages. Offenbar kam man nun - zwölf Jahre nach der Turniervergabe und rund 100 Tage vor dem Start - zu dem Schluss, dass der Gastgeber doch eine exklusivere Bühne haben sollte und verlegte das Spiel.
    Die Abstellungsperiode für die Spieler soll weiterhin am 14. November beginnen.

    Welche Folgen das für Fans hat

    Spätestens mit dem Vollzug der Auslosung der Endrundengruppen und der Veröffentlichung des Spielplans haben Fans begonnen, Eintrittskarten zu kaufen und ihre Reisen zu planen. Fans aus Ecuador und aller Welt stehen beim Eröffnungsspiel nun möglicherweise vor dem Problem, für den falschen Tag Flüge und Hotelzimmer gebucht zu haben.
    Viele Fans werden sich zudem angesichts der teuren und nicht immer ausreichend verfügbaren Unterkünfte nicht lange in Katar aufhalten. Wer das Spiel Senegal gegen Niederlande besuchen und schon abends Katar wieder verlassen wollte, wird mit der neuen Anstoßzeit 17 Uhr (statt 11 Uhr) möglicherweise ein Problem haben. Ob es für solche Fälle irgendeine Form der Kompensation geben wird, ist nicht bekannt.

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    "Ticketinhaber werden per E-Mail ordnungsgemäß darüber informiert, dass diese Spiele verschoben wurden und ihre Tickets ungeachtet des neuen Termins gültig bleiben", so die FIFA. "Darüber hinaus wird die FIFA versuchen, Probleme, die sich aus dieser Änderung ergeben, von Fall zu Fall zu lösen."
    Auch übertragende TV-Sender müssen ihre Planungen überarbeiten. Das Finale der WM ist für den 18. Dezember terminiert - den Nationalfeiertag des Emirats.

    Turnier aus vielen Gründen in der Kritik

    2015 hatte die FIFA auch aufgrund großen öffentlichen Drucks entschieden, das Turnier vom Sommer in den Winter zu verlegen. In Katar herrschen in den traditionellen WM-Monaten Juni und Juli Temperaturen um die 40 Grad.
    Die WM in Katar wird aus unterschiedlichen Gründen kritisiert, vor allem wegen Menschenrechtsverletzungen und der Ausbeutung von ausländischen Arbeitern sowie der Kriminalisierung von Homosexuellen. Manche Fans und Organisationen fordern einen Boykott, diesen Aufrufen ist aber kein Nationalverband gefolgt.