Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Bezahlsender Sky freute sich während der Gruppenphase der Champions League über die stärkste Reichweite in der Sendergeschichte. Fast ein Drittel mehr Zuschauer verbuchte der Münchener Sender. Wissenschaftler Hasebrink relativiert die Zahlen im Dlf: "In Deutschland ist die Pay-TV-Tradition nicht so ausgeprägt wie in anderen Ländern. Wir kommen von einem niedrigen Niveau."
Langfristig könnte die Strategie ein Risiko sein
Hasebrink ist der Meinung, dass der Wettbewerb vor allem wegen seiner Stars bei den Menschen so beliebt ist. "Das ist der große Nimbus der Champions League und der könnte gefährdet werden, wenn er nur noch für Spezialisierte zu sehen ist."
Die Europäische Fußball-Union, UEFA, vergibt die Übertragungsrechte an den Höchstbietenden. Dem Vernehmen nach nimmt sie damit für diese Rechteperiode eine halbe Milliarde Euro mehr ein. Hasebrink hält diese Strategie für riskant. "Sie ist nachvollziehbar. Menschen die bereit sind, direkt zu zahlen, bringen mir mehr ein, als die Anbieter freiempfangbarer Medien zum Beispiel über Gebühren oder Werbung". Langfristig sieht er in dieser Strategie aber ein Risiko: "Ich kann mir vorstellen, dass der allgemeine Nimbus der Champions League auf die Dauer zurückgeht."
Was ist, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt?
Zudem sei nicht garantiert, ob der sportliche Erfolg auf Dauer anhalte. Hasebrink: "Es vergehen ein paar Jahre und die Menschen stellen fest, dass die Champions League auch nur eine Sportart unter vielen anderen ist. Wenn der Erfolg ausbleibt und das Interesse nachlässt, springen die ersten Kunden ab und die ganze Öffentlichkeit interessiert sich sowieso nicht mehr. Dann ist das Rechenmodell plötzlich nicht mehr so plausibel."