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Fußball im Pay-TV
"Bleibt der Erfolg aus, springen die Kunden ab"

Die Fußball-Champions League ist seit dieser Saison in Deutschland nur noch im Pay-TV zu sehen. Der Medienwissenschaftler Uwe Hasebrink von der Universität Hamburg findet, dass der Wettbewerb für Nicht-Interessierte damit noch unbedeutender geworden ist und sieht in der Strategie der UEFA Risiken für die Zukunft.

Uwe Hasebrink im Gespräch mit Marina Schweizer |
Mikrofone mit dem Schriftzug vom PayTV Sender Sky und eine TV Kamera waehrend dem 5. Spieltag der Gruppe D, UEFA Champions League FC Bayern Muenchen gegen Benfica Lissabon in der Allianz Arena am 27. November 2018 in Amsterdam. *** Microphones with the logo of the PayTV channel Sky and a TV camera during the 5 day match of the group D UEFA Champions League FC Bayern Muenchen against Benfica Lisbon in the Allianz Arena on 27 November 2018 in Amsterdam. PUBLICATIONxINxGERxAUTxHUNxONLY
Die Fußball-Champions League wird seit dieser Saison auch in Deutschland nur noch im Pay-TV übertragen. (Imago Sportfoto)
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der Bezahlsender Sky freute sich während der Gruppenphase der Champions League über die stärkste Reichweite in der Sendergeschichte. Fast ein Drittel mehr Zuschauer verbuchte der Münchener Sender. Wissenschaftler Hasebrink relativiert die Zahlen im Dlf: "In Deutschland ist die Pay-TV-Tradition nicht so ausgeprägt wie in anderen Ländern. Wir kommen von einem niedrigen Niveau."
Langfristig könnte die Strategie ein Risiko sein
Hasebrink ist der Meinung, dass der Wettbewerb vor allem wegen seiner Stars bei den Menschen so beliebt ist. "Das ist der große Nimbus der Champions League und der könnte gefährdet werden, wenn er nur noch für Spezialisierte zu sehen ist."
Die Europäische Fußball-Union, UEFA, vergibt die Übertragungsrechte an den Höchstbietenden. Dem Vernehmen nach nimmt sie damit für diese Rechteperiode eine halbe Milliarde Euro mehr ein. Hasebrink hält diese Strategie für riskant. "Sie ist nachvollziehbar. Menschen die bereit sind, direkt zu zahlen, bringen mir mehr ein, als die Anbieter freiempfangbarer Medien zum Beispiel über Gebühren oder Werbung". Langfristig sieht er in dieser Strategie aber ein Risiko: "Ich kann mir vorstellen, dass der allgemeine Nimbus der Champions League auf die Dauer zurückgeht."
Was ist, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt?
Zudem sei nicht garantiert, ob der sportliche Erfolg auf Dauer anhalte. Hasebrink: "Es vergehen ein paar Jahre und die Menschen stellen fest, dass die Champions League auch nur eine Sportart unter vielen anderen ist. Wenn der Erfolg ausbleibt und das Interesse nachlässt, springen die ersten Kunden ab und die ganze Öffentlichkeit interessiert sich sowieso nicht mehr. Dann ist das Rechenmodell plötzlich nicht mehr so plausibel."