Maryam Irandoost wurde 1979 geboren, im Jahr der Islamischen Revolution. Als Mädchen durfte sie noch Fußball spielen, aber während der Pubertät erhielt sie dafür Anfeindungen. Sie legte eine Pause ein, studierte Sportwissenschaften. In ihrer Heimatstadt am Kaspischen Meer war ihr Vater Trainer des Profiklubs Malavan gewesen. Frauen wie Maryam Irandoost durften keine Männerspiele besuchen. Und so fuhr sie mit dem Auto um das Stadion herum, um ein bisschen von den Gesängen der Fans mitzubekommen.
"Es war für uns damals nicht einfach. Aber für die heutige Generation sind die Chancen besser. Immer mehr Frauen möchten Fußball spielen. Und die Unterstützung in der Gesellschaft wächst", sagt Irandoost.
Trainerin Irandoost knüpft Kontakte
Die Trainerin Maryam Irandoost knüpft seit Jahren Kontakte. Auch deshalb wurde sie 2021 mit dem Wiederaufbau des Nationalteams beauftragt. Irandoost reiste durchs Land, suchte nach talentierten Spielerinnen. Sie organisierte Freundschaftsspiele, setzte sich für Prämien ein. Allmählich öffnete sich der Iranische Fußballverband, auch auf Druck des Weltverbandes FIFA, der die Frauenförderung von seinen Mitgliedern verlangt.
"In den vergangenen Jahren sind im Iran viele Frauenteams entstanden. Und wir setzen uns weiter für eine bessere Ausstattung ein", sagt Irandoost. Nun könnte die erste Teilnahme der iranischen Fußballerinnen an der Asienmeisterschaft für den Durchbruch sorgen, zumindest sportlich.
Im Iran berichten die Medien kaum über das Team
Im Iran selbst aber diskutieren die großen Medien offenbar wenig über diese Premiere. Und so kommentierte die iranische Initiative "Open Stadiums" auf Twitter: "Nicht nur iranische Frauen sind von den Fußballspielen der Männer ausgeschlossen. Auch das iranische Frauenteam ist im iranischen Staatsfernsehen verboten. Die Fans müssen alternative Wege finden, um die Spiele zu sehen."
Die Initiative "Open Stadiums" setzt sich seit Jahren dafür ein, dass auch Frauen die Spiele der Männer besuchen dürfen. In den vergangenen drei Jahren durften Frauen vereinzelt Sondereingänge benutzen. Doch von Gleichberechtigung kann keine Rede sein. Nicht auf dem Spielfeld und nicht auf den Tribünen.