Nach Kritik an Instagram-Posting
Fußball-Nationalspieler Rüdiger: "Ich lasse mich nicht als Islamist verunglimpfen"

Fußballnationalspieler Antonio Rüdiger hat die Kritik an seinem Gruß zum islamischen Fastenmonat Ramadan zurückgewiesen.

    Porträtaufnahme des Fußball-Nationalspielers Antonio Rüdiger. Er trägt ein schwarzes Deutschland-Trikot.
    Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger nimmt ausführlich zu seinem umstrittenen Instagram-Beitrag Stellung (Archivbild). (Federico Gambarini / dpa / Federico Gambarini)
    Er distanziere sich "entschieden von jeglicher Art von Extremismus", sagte Rüdiger der "Bild"-Zeitung. Er lasse sich nicht "als Islamist verunglimpfen". Deshalb gehe er rechtlich gegen entsprechende Anschuldigungen vor. "Es geht hier um Stimmungsmache und Spaltung; hiergegen werde ich mich immer entschieden zur Wehr setzen." Gewalt und Terrorismus seien inakzeptabel, er stehe für Frieden und Toleranz ein, heißt es in einer Stellungnahme, die das Blatt veröffentlichte.
    Rüdiger hatte sich in einem Instagram-Beitrag zu Beginn des Ramadan am 11. März auf einem Gebetsteppich kniend gezeigt und dabei den Zeigefinger der rechten Hand nach oben ausgestreckt. Dieser "Tauhid"-Finger kann dem Bundesinnenministerium zufolge als Glaubensbekenntnis verstanden werden, er wurde in der Vergangenheit jedoch auch von Islamisten verwendet.

    Anzeige gegen Ex-Bild-Chefredakteur Reichelt

    Scharfe Kritik an Rüdigers Geste äußerte der frühere "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt, der inzwischen für das Portal "Nius" tätig ist, in mehreren Posts auf der Onlineplattform X. Der Nationalspieler und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stellten daraufhin Strafanzeige unter anderem wegen Verleumdung und Volksverhetzung.
    Rüdiger zeigte sich allerdings auch selbstkritisch: Da er zu unaufmerksam gewesen sei, habe er anderen die Chance gegeben, "mein Posting bewusst falsch auszulegen, um zu spalten und zu polarisieren", heißt es in der nun veröffentlichten Stellungnahme.