Einstimmig habe der FIFA-Rat entschieden, die komplett neu konzipierte Fußball-Vereinsweltmeisterschaft in China auszutragen, sagte Verbandschef Gianni Infantino in Shanghai. 24 Fußball-Mannschaften werden bei dem deutlich aufgewerteten Turnier mitmachen, darunter acht aus Europa.
Ersatz für den Confed-Cup
Dass die Fußball-Klubweltmeisterschaft stark reformiert wird, indem nämlich viel mehr Teams als bisher dabei sind, das wurde erst im März vom Weltverband FIFA beschlossen, und zwar gegen erheblichen Widerstand aus Europa. Die neue Klub-WM wird den oft belächelten Confed-Cup ersetzen und alle vier Jahre in den Sommermonaten ausgetragen werden. FIFA-Chef Gianni Infantino lobte das Konzept heute in Shanghai noch einmal in den höchsten Tönen:
"Das wird ein Turnier, auf das sich jeder Mensch, jedes Kind, ganz einfach alle, die Fußball lieben, freuen können. Das wird die erste echte Weltmeisterschaft für die besten Vereine der Welt."
Kein Anspruch "Probleme der Welt" zu lösen
Dass China die erweiterte Vereins-WM austragen darf, das sehen Beobachter als klares Zeichen dafür, dass das Land nun gute Chancen hat, auch den Zuschlag für eine der nächsten echten Fußball-Weltmeisterschaften zu bekommen. Chinas Staats- und Parteiführung verfolgt dieses Ziel bereits seit Jahren. Sie investiert landesweit viel Geld in den Fußball-Breitensport. Angesprochen auf die immer schlechter werdende Menschenrechtslage in China sagte Infantino, er sei nicht so naiv zu glauben, dass der Fußball alle Probleme der Welt lösen könne. Aber der Weltverband FIFA bringe den Fußball in die Welt und damit ein Lächeln ins Gesicht der Menschen.
Mehr Geld für Frauenfußball
Der FIFA-Rat hat bei seiner Sitzung in Shanghai außerdem beschlossen, dass der Weltverband deutlich mehr Geld für den Frauenfußball ausgeben wird. Das entsprechende Budget soll verdoppelt werden auf rund 900 Millionen Euro für einen Vierjahreszeitraum