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Fußball
Neues Medienzeitalter für die Champions League der Frauen

Erstmals werden alle Spiele der Champions League der Frauen live übertragen. DAZN überträgt ab der kommenden Saison in Kooperation mit YouTube die Spiele. Der Streamingdienst hat sich die globalen Medienrechte bis zur Saison 2024/25 von der UEFA gesichert. Der Verband hat die Rechte erstmals zentral vermarktet.

Von Piet Kreuzer |
Spielerinnen des FC Barcelona feiern der Gewinn der Champions League der Frauen 2021
Spielerinnen des FC Barcelona feiern der Gewinn der Champions League der Frauen 2021 (www.imago-images.de)
Mehr Wachstum für den Frauenfußball. Das verheißt die Kampagne "We All Rise With More Eyes" von UEFA, DAZN und Youtube. Um dieses Wachstum zu erreichen haben die Europäische Fußball-Union und ihre Medienpartner einen Vier-Jahresvertrag für die weltweiten Rechte an der UEFA Women’s Champions League (UWCL) geschlossen. Lange wurde bei der UEFA an einem Vermarktungskonzept gearbeitet, jetzt sieht Marketingdirektor Guy-Laurent Epstein sein Ziel erreicht.
"Historisch gesehen gab es bisher immer nur die Höhepunkte Weltmeisterschaft und Europameisterschaft in der Welt des Frauenfußballs. Und dazwischen hatten die Fans des Frauenfußballs keine Möglichkeit, etwas von ihrem Sport zu sehen, weil es kein zentrales Angebot gab", sagt Epstein.

Niedriger zweistelliger Millionenbetrag soll geflossen sein

In Deutschland war es in der Vergangenheit so, dass verschiedene Sportsender die Rechte an Champions-League-Partien einzelner Vereine wie Bayern München oder dem VfL Wolfsburg erworben hatten.
Bei der ersten zentralen Ausschreibung für die Königsklasse der Frauen hat das gemeinsame Angebot von DAZN und Youtube den Zuschlag erhalten. Nach Branchenschätzungen soll ein niedriger zweistelliger Millionenbetrag geflossen sein.
DAZN-Chef James Rushton erläutert: "Die ersten zwei Jahre sind die Spiele frei auf dem eigenen YouTube-Kanal zu sehen. Es gibt uns die Möglichkeit, die zwei Milliarden täglichen Youtube-Nutzer zu erreichen. Aber es geht nicht nur um die Reichweite. Es geht auch darum, mit YouTube zusammenzuarbeiten, um eine Community rund um den Frauenfußball und um diesen Wettbewerb aufzubauen und ihn zukünftig bestmöglich zu vermarkten."

Hegerberg: "Das ist die beste Nachricht, die wir seit langer Zeit hatten"

Ob es danach kostenpflichtig wird, ließen die Beteiligten offen. Bei den aktiven Spielerinnen keimt jetzt wieder Hoffnung auf eine bessere Zukunft des Frauenfußballs.
So meint die norwegische Starspielerin Ada Hegerberg, in der vergangenen Saison die Rekordtorschützin der Champions League: "Das ist die beste Nachricht, die wir seit langer Zeit hatten. Und DAZN hat sich mit Youtube verbunden, so dass jetzt für jeden auf der Welt alle Spiele zugänglich sind. Das ist ein großer Fortschritt für den Sport und wir haben uns danach gesehnt. Jetzt liegt es an uns, den Spielerinnen, noch bessere Leistungen zu bringen und das Niveau Jahr für Jahr anzuheben."
Bei der Präsentation holte die UEFA Topspielerinnen dazu, um genau diese Ambitionen zu verkörpern. Neben Hegerberg war auch ihre Teamkameradin bei Spitzenverein Olympique Lyon, Kadeisha Buchanan, kanadische Nationalspielerin, dabei.