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Fußball
Platinis Leiche im Keller

Stammt ein kritischer Zeitungsartikel über UEFA-Boss Michel Platini aus dem Büro von FIFA-Präsident Sepp Blatter? Die Europäische Fußball-Union hat jedenfalls eine Untersuchung der Ethikkommission des Weltverbands gefordert.

Von Hans Jürgen Maurus |
    FIFA-Präsident Joseph Blatter (l) und UEFA-Präsident Michel Platini
    FIFA-Präsident Joseph Blatter (l) und UEFA-Präsident Michel Platini (picture-alliance / dpa / Walter Bieri)
    Im Machtkampf um die Nachfolge des scheidenden FIFA- Präsidenten Sepp Blatter geht es hinter den Kulissen heftig zu. Die Europäische Fußball-Union UEFA hat die Ethikkommission des Weltverbands eingeschaltet, um untersuchen zu lassen, ob ein kritischer Artikel über UEFA-Chef Michel Platini von Intimfeind Blatter höchstpersönlich lanciert worden ist, um der Kandidatur Platinis bei der Wahl am 26. Februar nächsten Jahres zu schaden. Unter der Schlagzeile: "Platini – Leiche im Keller" soll Schweizer Zeitungen ein Skript angeboten worden sein, in dem Platini alles andere als gut wegkommt. Denn die Qualifikation Platinis als künftiger FIFA-Boss wird angezweifelt, weil der UEFA-Präsident bei der Vergabe des WM Turniers 2022 für Katar gestimmt und Platinis Sohn einen lukrativen Beratervertrag in dem Golfstaat erhalten hat.
    Zudem attackierte Blatter seinen potentiellen Nachfolger in einem Interview einer holländischen Zeitung, Platini habe seinem Bruder Peter geraten, kurz vor der Wiederwahl Blatters Ende Mai dem mächtigen FIFA-Präsidenten klarzumachen, dass er abtreten solle, sonst werde er ins Gefängnis wandern. Das alles hört sich nach einer Schlammschlacht an. Aus dem Umfeld Platinis verlautet, Blatter versuche einmal mehr, von den eigentlichen Problemen des Fussballweltverbands abzulenken. Keine Frage: hinter den Kulissen versucht Blatter immer noch, die Fäden zu ziehen und auf die Wahl seines Nachfolgers Einfluss zu nehmen.