Frappart ist das französische Pendant zur deutschen Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus: Im April 2019 kam sie als erste Schiedsrichterin in der französischen Ligue 1 der Männer zum Einsatz. Im selben Jahr schrieb sie Fußball-Geschichte, als sie den UEFA-Supercup zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea leitete und damit als erste Frau ein bedeutendes UEFA-Pflichtspiel der Männer.
"Frappart hat zwei Vorteile: Sie ist für eine Schiedsrichterin mit 37 Jahren noch recht jung und ist trotz ihrer geringen Körpergröße, relativ tough auf dem Platz", sagt die Historikerin Petra Tabarelli im Dlf. Die sich sicher ist, dass die Einsätze in der WM-Qualifikation nicht die Letzten für die Französin sein werden. "Sie wird noch einige Meilensteine erklimmen."
Fitnesstest und Schwangerschaften als Hürden
Tabarelli beschrieb im Gespräch auch, dass Frauen oft deutlich unsicherer als Männer seien, wenn es darum gehe die nächste Herausforderung anzunehmen. "Frauen machen den letzten Schritt erst, wenn sie sich auch wirklich ganz sicher sind und ja keinen Angriffspunkt bieten", sagte Tabarelli, die in ihrem Blog "Nachspielzeiten" auch über die Geschichte von Fußballregeln schreibt.
Zudem stehe für die Schiedsrichterinnen auch immer das Bestehen des Fitnesstests der Männer als Hürde im Weg und auch eine mögliche Schwangerschaft, nachder sich die persönlichen Prioritäten oft ändern würden und man im Anschluss wieder ein Fitnesslevel erreichen müsse, um den Fitnesstest erneut zu bestehen.
Zudem stehe für die Schiedsrichterinnen auch immer das Bestehen des Fitnesstests der Männer als Hürde im Weg und auch eine mögliche Schwangerschaft, nachder sich die persönlichen Prioritäten oft ändern würden und man im Anschluss wieder ein Fitnesslevel erreichen müsse, um den Fitnesstest erneut zu bestehen.
Aktuell eher eine "Schiedsrichterinnen-Armut"
Derzeit würden es weltweit 66 Schiedsrichterinnen geben, die aktiv pfeifen, die Hälfte komme dabei aus Afrika, zehn davon seien als vierte Offizielle oder Videoschiedsrichter eingeteilt, berichtete die Historikerin.
Die hohe Zahl an afrikanischen Schiedsrichterinnen liege dabei vor allem daran, dass es keine hochklassigen Frauen-Ligen in Afrika gebe, deswegen pfeifen die Schiedsrichterinnen bei den Männern, sagte Tabarelli. Aktuell gebe es aber eher eine "Schiedsrichterinnen-Armut", was auch mit der Gewalt gegen Schiedsrichterinnen zu tun habe. "Frauen und Fußball hat lange nicht ins patriarchale Bild gepasst", sagte Tabarelli.