Eigentlich müsste man als Neuling im Fußball-Oberhaus aufrüsten, neues Spielermaterial holen, den Kader breiter machen, um auch eine Liga höher zu bestehen. Doch die beiden Aufsteiger FC Ingolstadt und Darmstadt 98 sind in diesem Punkt noch auffallend passiv. Während der Überraschungsaufsteiger aus Hessen noch gar keinen Neuzugang zu verzeichnen hat. Bediente sich Ingolstadt gleich beim kommenden Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Mit Romain Bregerie kommt der bisher einzige neue Spieler der Schanzer aus Darmstadt.
So richtig in Fahrt ist das Transfer-Karussell der Bundesliga noch nicht gekommen. Der erste Millionen-Knaller lässt noch auf sich warten. Vor allem rund um den FC Bayern reißen die Spekulationen nicht ab. Nach der erneuten Verletzung von Franck Ribery kursieren große Namen, wie Antoine Griezman von Atletico Madrid oder Manchesters Angel Di Maria als mögliche Neuzugänge. Doch perfekt ist bisher nur die überraschende Verpflichtung von VfB-Keeper Sven Ulreich, der hinter Manuel Neuer in Zukunft den Ersatztorhüter geben soll. Einen Abgang den Stuttgarts Sportdirektor Robin Dutt, wie folgt einschätzt. "Es ist schon so, dass da ein Verlust entsteht, aber es ist eben eine sportliche Situation, die er für sich sieht und deswegen haben wir ihn auf diesem Weg unterstützt."
Dortmund und Gladbach rüsten auf
Wieder die Nummer Zwei in Deutschland will Borussia Dortmund werden - und rüstet dafür ordentlich auf. Für elf Millionen holten die Schwarzgelben Gonzalo Castro von Bayer Leverkusen und mit Roman Bürki einen neuen Torhüter von Absteiger SC Freiburg. Nach Medienberichten haben die Dortmunder auch Wolfsburgs Torjäger Bas Dost ins Visier genommen. Die bevorstehenden Abgänge von Ciro Immobile und Ilkay Gündogan sollen das nötige Kleingeld für einen neuen Stürmer in die Kasse spülen. Denn Dost würde wohl rund zehn Millionen Euro kosten. Der neue Dortmunder Trainer Thomas Tuchel beschrieb bei seiner Vorstellung, wie die Tage im Juni vor dem Trainingsauftakt aussehen. "Führen natürlich auch noch ein paar Personalgespräche, ein paar Spielergespräche, die wissen wollen woran sie sind, wie sie eingeschätzt werden. Der übliche Wahnsinn. Das läuft gerade fast jeden Tag."
Am Niederrhein bei Borussia Mönchengladbach hatte man eigentlich angekündigt trotz der Teilnahme an der Champions League nicht mit Millionen um sich zu werfen. Dafür gaben die Gladbacher immerhin aber schon insgesamt 21 Millionen Euro für Josip Drimic von Bayer Leverkusen, den zuvor ausgeliehenen Thorgan Hazard und Hannovers Lars Stindl aus. Gleichzeitig nahmen die Gladbacher 12 Millionen Euro für den Transfer von Max Kruse zum VfL Wolfsburg ein.
Hannover bekommt englische TV-Millionen
Bei Hannover 96 spürt man schon die ersten Anzeichen des neuen milliardenschweren TV-Deals der englischen Premier League. Der Spanier Joselu geht für üppige 8 Millionen Euro zum Mittelfeldverein Stoke City auf die Insel.
Nachdem der Hamburger SV den Klassenerhalt äußerst glücklich geschafft hat, krempeln die Norddeutschen ihren Kader ziemlich um. Langjährige Spieler, wie Marcell Jansen und Rafael van der Vaart erhalten keinen neuen Vertrag. Die eigentlich schon aussortierten Ivo Ilicevic und Gojko Kacar sollen nun doch noch Angebote für extrem leistungsbezogene Einjahresverträge von den Hanseaten vorliegen haben.
Für Bewegung auf dem Spielermarkt in der Bundesliga könnte der feststehende Transfer des Brasilianers Roberto Firminho sorgen. Der Wechsel des Hoffenheimers nach England soll in trockenen Tüchern sein. Die Ablöse liege nach Medienberichten bei 30 Millionen Euro. Und dieses Geld wollen die Kraichgauer in einen alten Bekannten reinvestieren. Angeblich liebäugelt Mario Gomez mit einer Rückkehr in die Bundesliga.