90 Millionen Euro für Gonzalo Higuaín, wahrscheinlich 120 Millionen für Paul Pogba, dazu noch einige Hundert Millionen mehr für weitere Spieler. Der Transfermarkt spielt derzeit verrückt. "England spielt hier eine Vorreiterrolle", sagt der Ökonom Jörn Quitzau im Deutschlandfunk.
"Wir befinden uns in einer Inflationsphase." Das viele Geld, das jetzt aus den Fernsehverträgen neu in den Markt hineingespült werde, fließe in die Spielertransfers. "In fünf Jahren aber werden uns die Transfersummen, die wir jetzt exorbitant hoch finden, gar nicht mehr so ungewöhnlich erscheinen." Dies sei eine normale Markt-Entwicklung, "die letztlich nicht zu einer Blase führen wird.
Bezug zur Basis geht verloren
Quitzau warnte aber wie schon BVB-Trainer Thomas Tuchel vor einem Verlust des Bezugs zur Basis, dem Fußballfan. "Wir bewegen uns in eine Richtung, in der der Konsument, der Fan, nicht mehr ganz so wichtig wird."
Einzelne große Geldgeber würden entscheiden, wohin sich der Fußball entwickle. Er sieht hier "weniger Fußballmarktwirtschaft und mehr Fußball-Kapitalismus."
Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.