Archiv

Fußball-Weltverband FIFA
Mehr Zeit für Joseph Blatter - und ein Dollar-Regen

Die FIFA bekommt einen neuen Präsidenten. Das kündigte Joseph Blatter nun an. Allerdings kommt der Wechsel an der Spitze des Fußball-Weltverbandes nicht so früh, wie es sich Blatters Gegner wünschen. Der Schweizer Sportfunktionär muss sich dafür den Spott eines Komikers gefallen lassen.

    Dollar-Noten für Joseph Blatter - die Aktion des britischen Komikers Lee Nelson.
    Dollar-Noten für Joseph Blatter - die Aktion des britischen Komikers Lee Nelson. (picture alliance/dpa/Ennio Leanza)
    Wann soll der Fußball-Weltverband FIFA seinen neuen Präsidenten küren – noch in diesem oder doch erst im kommenden Jahr? Für Joseph Blatter war klar: Er bleibt noch bis auf Weiteres im Amt, die Wahl findet erst 2016 statt. Seine Gegner im Exekutivkomitee aus Europa um UEFA-Präsident Michel Platini und DFB-Chef Wolfgang Niersbach hatten auf eine Kür noch vor Weihnachten gepocht.
    Durchgesetzt hat sich nun Blatter: Der 26. Februar 2016 soll es werden. Diesen Termin für einen außerordentlichen Kongress habe das Exekutivkomitee des Fußball-Weltverbands in Zürich beschlossen, teilte die FIFA mit. An diesem Tag werde die FIFA einen neuen Präsidenten haben, sagte Blatter in Zürich bei einer Pressekonferenz.
    Zuvor hatte ein FIFA-Gegner, der britische Komiker Lee Nelson, Dollarscheine in Richtung des Verbandspräsidenten geworfen. Danach wurde er vom Sicherheitsdienst abgeführt.
    Platini könnte Blatter folgen
    Eigentlich hätte der 79-jährige Schweizer vier weitere Jahre an der Spitze gehabt. Ende Mai wurde er für eine weitere Amtsperiode als Präsident bestätigt. Doch nur wenige Tage nach seiner - bereits vierten - Wiederwahl kündigte Blatter seinen Verzicht auf das Amt an.
    Vorausgegangen war der größte Korruptionsskandal innerhalb der FIFA, der bislang an die Öffentlichkeit gelangt ist. Vor Blatters Wiederwahl waren sieben Funktionäre des Sportverbands in Zürich wegen des Verdachts des organisierten Verbrechens, Überweisungsbetrugs und verschwörerischer Geldwäsche festgenommen worden.
    Der Franzose Platini gilt als aussichtsreichster Kandidat für die Nachfolge Blatters. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa hat er eine große Unterstützung sicher. Der 60-Jährige hat sich allerdings noch nicht offiziell zu einer möglichen Bewerbung geäußert.
    (bor/swe)