Mehr Geld - das ist das Versprechen von FIFA-Präsident Gianni Infantino: "Am Ende werden alle profitieren. Die Großen oder die Reichen, die Kleinen oder die Armen. Jeder wird zusätzliche Gelegenheiten haben, zu spielen und zusätzliche Einnahmen haben."
Ein Wechsel zum Zwei-Jahres-Rhythmus würde allein in einem Zeitraum von vier Jahren zusätzliche Einnahmen von 4,4 Milliarden US-Dollar bringen, sagte Infantino. Der Kuchen wird größer, es wird mehr geben für alle - das war der Grundtenor bei einer Online-Konferenz der 211 FIFA-Verbände heute. Entscheiden über den Zwei-Jahres-Rhythmus konnte der Gipfel nicht, das kann nur der FIFA-Kongress, der erst am 31. März in Katar stattfinden soll.
Viel Gegenwind
Angesichts des Widerspruchs ist aber ohnehin fraglich, ob der Vorschlag überhaupt eine Chance auf Umsetzung hat. Die Top-Klubs in Europa, zahlreiche Ligen wie die Bundesliga, organisierte Fanszenen, die internationale Spielergewerkschaft und die UEFA inklusive des DFB sowie der südamerikanische Verband hatten sich schon gegen eine Reform ausgesprochen.
Infantino will mit Geld locken
Auch hier hofft Infantino, dass Geld das Problem löst. Angesprochen auf die Gegenstimmen aus Europa betonte der FIFA-Präsident, das liege daran, dass diese Zahlen und die gehandelten Summen dort noch nicht bekannt seien.
Ähnlich sieht das auch Arséne Wenger, früher Trainer beim FC Arsenal und heute Entwicklungsdirektor der FIFA. Er verspricht als Architekt des Zwei-Jahres-Rhythmus, dass es nicht mehr Spiele im Kalender geben werde, sondern nur mehr bedeutsame. Zur Kritik aus Europa sagte er: "90 Prozent des Widerstands sind auf Emotionen begründet, nicht auf Fakten oder Analysen."
Online-Konferenz: Wenig neue Erkenntnisse
Weitere Diskussionen soll es Anfang 2022 geben, teilte die FIFA mit. Einen Zeitplan für eine Entscheidung gab es ebenfalls nicht. Die Runde brachte also wenig neue Erkenntnisse. Mehrere Medien berichteten sogar mit entsprechenden Fotos, dass Teilnehmer der Video-Konferenz vor laufender Kamera eingeschlafen waren.