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Fußball-WM 2018
Johnson zieht Vergleich zu Hitlers Nazi-Spielen 1936

Die diplomatischen Spannungen zwischen Großbritannien und Russland erfassen auch den Sport. Der britische Außenminister Boris Johnson hatte zuletzt die Möglichkeit eines Boykotts in den Raum geworfen, doch nun setzte er zu einem historisch drastischen Vergleich an.

Von Friedbert Meurer |
    Johnson läuft vor der blau erstrahlenden Bühne entlang und winkt in die Kamera.
    Der britische Außenminister Boris Johnson (AFP / Oli Scarff)
    Zuerst hatte der Labour-Abgeordnete Ian Austin während der Anhörung erklärt, er werde auf keinen Fall zur Fußball-WM nach Russland fahren. Schon die Vergabe der WM nach Russland sei durch Korruption erkauft worden. Die Vorstellung sei kaum erträglich, dass Wladimir Putin am Ende den WM-Pokal höchst selbst überreichen werde. Es sei wie 1936. Außenminister Boris Johnson stimmte explizit zu.
    "Ja, ich glaube der Vergleich mit 1936 trifft sicher zu. Es erzeugt einen Brechreiz, sich vorzustellen, dass Putin sich im Glanz dieses Sportereignis zeigen will."
    Schleppende Kartennachfrage aus England
    Noch warnt das britische Außenministerium die englischen Fans nicht vor Reisen zur Fußball-Weltmeisterschaft. Aber Johnson äußerte sich besorgt. Er wolle sich dringend mit den Russen darüber unterhalten, wie sie ihrer Verpflichtung gerecht werden, gemäß der FIFA-Regeln für die Sicherheit der Fußballfans zu sorgen.
    Anders als der Labour-Mann sprach sich Boris Johnson aber nicht dafür aus, dass die englischen Fans zuhause bleiben sollen. Diese zögern aber erkennbar. Es gibt bisher Anträge für 25.000 Tickets. Vor vier Jahren bei der WM in Brasilien waren es noch 100.000 gewesen.