Was die Sunday Times schreibt, klingt ungeheuerlich. Die katarischen Bewerber sollen rund um die Vergabe der Fußball-WM 2022 mit einer Geheimoperation gezielt falsche Informationen über die Gegenkandidaten USA und Australien verbreitet haben. So sollen ein PR-Unternehmen und ehemalige Agenten des US-Auslandsgeheimdienstes CIA für Sabotage bezahlt worden sein.
Katar weist die Vorwürfe zurück
Die englische Sonntagszeitung beruft sich auf E-Mails eines Whistleblowers. Demnach sollen Prominente angeheuert worden sein, damit diese den Eindruck vermittelten, dass die jeweiligen Bewerbungen keinen Rückhalt im eigenen Land haben. Das WM-Organisationskomitee des Emirats Katar wies laut Sunday Times jegliche Vorwürfe zurück. Man habe sich streng an alle Regeln des Weltfußballverbands FIFA gehalten.
Ein FIFA-Sprecher verwies auf Anfrage des ARD-Radio-Studios Zürich auf die Untersuchungen des früheren Chefs der FIFA-Ethikkommission Michael Garcia. In dessen Bericht waren zwar viele verdächtige Details aufgelistet, er lieferte jedoch keine Beweise, dass die WM-Vergaben an Russland 2018 und an Katar 2022 gekauft worden sind. Die FIFA verwies zudem auf die Möglichkeit, sich anonym über mögliche Verstöße gegen den Ethikkodex des Verbandes zu beschweren.