Es handle sich um ein Danke unter alten Duz-Freunden, sagte Matthias Friebe. Das sei als Affront gegen den heutigen FIFA-Präsidenten Infantino zu verstehen und als Zeichen Putins an die Welt, der sehr auf Symbole bedacht sei. Der russische Präsident wolle zeigen, dass er jemanden, der seinem Land Gutes getan habe, nicht hängen lasse. Wie sich Blatters Besuch entwickle und ob er weitere Spiele ansehe, werde sich in den nächsten Tagen zeigen, so Matthias Friebe.
Nawalny-Nennung führt zu Entlassung
Zu einer Entlassung hat die Nennung des Namens von Oppositionspolitiker Alexej Nawalny im russischen Fernsehen geführt - und zwar im Rahmen des Spiels Deutschland gegen Mexiko. "Nawalny-Football" ist laut Matthias Friebe im Russischen ein Synonym für Angriffsfußball. Der ehemalige russische Nationaltrainer Leonid Sluzki nahm als Co-Kommentator des Deutschlandspiels den Namen Alexej Nawalny in den Mund und fragte, wie es wäre, wenn Nawalny nun auf dem Platz stehen würde.
Das sei in Russland vollkommen verpönt, so Friebe, Nawalny sei nicht nur Persona non grata, er werde in russischen Medien totgeschwiegen. Nun hat das russische Staatsfernsehen die Zusammenarbeit mit ihm beendet. Das habe die Folge, dass man in sozialen Medien viele Sympathien für Sluzki habe und dass viele Sprüche und Witze verbreitet werden, was er noch Systemkritisches hätte sagen können.