Gegen Costa Rica geht es für die Elf von Roy Hodgson nur noch um die Vermeidung der völligen Blamage; danach tritt sie die Heimreise an: "Football's coming home". Der Trainer sieht keinen Grund zum Rücktritt und Greg Dyke, Präsident des englischen Fußballverbands FA, hat sich loyal vor ihn gestellt.
Derweil wird zuhause, im Mutterland des Fußballs, die Kritik am Auftritt der Three Lions schriller. Londons exzentrischer Bürgermeister schrieb in einem Zeitungskommentar: "Ich glaube wirklich nicht, dass ich es noch länger ertragen kann. Genug ist genug. Wir sind gerade aus der Weltmeisterschaft gekickt worden, ohne zum ersten Mal seit 1958 die KO-Runde erreicht zu haben. Wir müssen es der FA klarmachen, dass ihre aktuelle Nutzlosigkeit und ihr Fatalismus nicht zu tolerieren ist und dem Land politisch schadet", schreibt Boris Johnson und fordert einen radikalen Acht- oder Zwölfjahresplan. "Wenn England zuhause ist, müssen wir von Greg Dyke und Roy Hodgson den Plan zum Sieg hören und zwar rasch", legt er nach. Schließlich müsse es einen Grund für die notorische Erfolglosigkeit der letzten Jahrzehnte geben. Er habe sich darüber mit Sepp Blatter unterhalten und der habe ihm gesagt, das Problem sei die Premier League mit zu vielen hoch bezahlten ausländischen Spielern.
Tatsächlich waren dort 2013 nicht einmal ein Drittel der Spieler Engländer und der blonde Boris hätte sich für diese Erkenntnis gar nicht an den FIFA-Chef wenden müssen; ausgerechnet der von ihm gescholtene FA-Boss Greg Dyke hatte im Mai radikale Vorschläge gemacht, die Zahl ausländischer Spieler in den englischen Ligen zu begrenzen, was aber die mächtigen Clubs der Premier League bereits abgelehnt haben.