Es war der 13. Juli - der Tag des WM-Finales - an dem das FBI zuschlug. Acht aus Südostasien stammende Männer wurden in Las Vegas festgenommen. Der Vorwurf: Illegales Glückspiel.
Umgerechnet rund 260 Millionen Euro sollen die Männer aus China, Malaysia und Hong Kong bis zum Viertelfinale auf Spiele der Weltmeisterschaft gesetzt haben, berichtet "Der Spiegel". Die Gruppe operierte von Las Vegas aus, wo sie drei Luxusvillen angemietet hatte.
Keine Ergebnismanipulationen, sondern "Live-Wetten"
Die Ermittler gehen bisher davon aus, dass es keine Spielmanipulationen durch die nun festgenommen Männer gab. Der Gruppe ging es laut Spiegel um Live-Wetten: Dabei kann so ziemlich auf alles gesetzt werden, was auf dem Fußballplatz geschieht: Egal ob der nächste Freistoßschütze oder die nächste Gelbe Karte.
Kopf der in Las Vegas festgesetzen Gruppe ist der aus Malaysia stammende Wei Seng Phua. Er wird vom FBI als hochrangiges Mitglied der 14K Triade beschrieben - einer kriminellen chinesischen Vereinigung. Die US-Ermittler gehen davon aus, dass es bei dem nun aufgedeckten Syndikat auch um Geldwäsche geht: 16 Millionen Euro sollen auf den Konten der Gruppe in Las Vegas eingegangen sein - womöglich Schwarzgelder aus anderen illegalen Wettgeschäften.
Sieben Millionen Euro beschlagnahmt
Die internationale Polizeiorganisation "Interpol" warnt davor, dass illegale Sportwetten für das organisierte Verbrechen sehr attraktiv sind - denn sie versprechen hohe Gewinne. Bei ihrer Arbeit rund um die WM konzentrierte sich "Interpol" auf Asien konzentriert, wo Sportwetten besonders beliebt sind. 1.400 Personen wurden während des Turniers im Zusammenhang mit verbotenen Wetten festgenommen, fast sieben Millionen Euro an Bargeldern beschlagnahmt.