
Baerbock fordert Ende des Krieges
Bundesaußenministerin Baerbock hatte Russland beim G20-Treffen in Neu-Delhi aufgerufen, den Angriffskrieg gegen die Ukraine zu beenden. Dabei wandte sie sich direkt an den anwesenden Außenminister Lawrow. Wörtlich sagte sie nach Angaben aus Delegationskreisen: "Es ist gut, dass Sie hier im Saal sind, um zuzuhören: Stoppen Sie diesen Krieg. Stoppen Sie die Verletzung unserer internationalen Ordnung. Stoppen Sie die Bombardierung ukrainischer Städte und Zivilisten."
Beim G20-Treffen im vergangenen Jahr auf der indonesischen Insel Bali hatte Lawrow das Außenminister-Treffen nach seiner Rede vorzeitig verlassen, sodass er die Kritik nicht selbst anhören musste. Baerbock verwies zudem darauf, dass es unter den G20-Mitgliedern unterschiedliche Sichtweisen zum Ukraine-Krieg gibt. Alle eine jedoch, dass es keinen einzigen Ort auf der Welt gebe, an dem der russische Krieg positive Folgen habe.
Lawrow nennt Sanktionen Willkür
Lawrow nannte die westlichen Sanktionen gegen sein Land Willkür und forderte die Rücknahme der Strafmaßnahmen. Am Rande des G20-Treffens kam es zu mehreren bilateralen Gesprächen, unter anderem zwischen den Spitzendiplomaten Chinas und Deutschlands. Auch US-Außenminister Blinken tauschte sich mit seinem russischen Kollegen Lawrow aus. Es war das erste persönliche Gespräch zwischen den beiden Politikern seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine vor mehr als einem Jahr.
Blinken betonte, dass die USA die Ukraine so lange wie nötig bei der Verteidigung unterstützten. Russische Staatsmedien berichten unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau, dass es sich bei dem Wortwechsel weder um Verhandlungen noch um ein Treffen gehandelt habe.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen, den wir laufend aktualisieren.
Diese Nachricht wurde am 02.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.