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G20-Gipfel aus afrikanischer Perspektive
Hilfe, Kooperation oder Ignoranz?

Einer der Schwerpunkte beim G20-Gipfel wird Afrika sein. Doch bei dem Treffen in Hamburg wird mit Südafrika nur ein einziger seiner Staaten mit am Verhandlungstisch sitzen. Eine Diskussionsrunde im Deutschlandfunk zeigte: Auf dem Nachbarkontinent fühlt man sich erneut fremdbestimmt.

Gesprächsleitung: Oliver Ramme |
    Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma.
    Südafrika gehört als einziges afrikanisches Land zur Gruppe der G20, Präsident Jacob Zuma wird zum Gipfel nach Hamburg reisen. (imago / Gallo Images)
    Die ausschließlich afrikanischen Teilnehmer der Diskussionsrunde betonten, dass der geplante "Marshallplan mit Afrika", der auf dem kommenden G20-Gipfel diskutiert werden soll, gänzlich ohne die Koordination oder Rücksprache mit Vertretern Afrikas entworfen wurde. Statt der Unterstützung des Engagements internationaler Konzerne in Afrika plädierten sie für die finanzielle Stärkung kleiner Startups und örtlicher Bauern, nicht aber von privatisierten ehemaligen Staatsunternehmen, da sich diese mittelbar weiter in der Hand oft korrupter afrikanischer Staatschefs befänden.
    Neben der Flüchtlingsproblematik soll auf dem G20-Gipfel Anfang Juli auch über die Armut, den rapiden Bevölkerungszuwachs, überforderte und korrupte Regierungen sowie die deutlich spürbaren Folgen des Klimawandels in Afrika beraten werden.
    Es diskutieren:
    • Dr. Jane Ayeko-Kümmeth, Politologin und Journalistin, Erlangen
    • Abdou Rahime Diallo, Diaspora Policy Institute, Berlin
    • Dr. Boniface Mabanza, Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika KASA, Heidelberg
    • Irene Najjemba, African Diaspora e.V., Bonn