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G20 zu Afrika
"Etwas enttäuschend"

Afrika sollte beim G20-Gipfel eigentlich im Mittelpunkt stehen - doch das Thema sei durch all die anderen Themen "eher als Verschiebemasse genutzt" worden, sagte Ursula Eid von der deutschen Afrika-Stiftung im Dlf. Sie begrüßte allerdings den beschlossenen "Compact with Africa".

Ursula Eid im Gespräch mit Kathrin Hondl |
    Südafrikas Präsident Jacob Zuma und Angela Merkel beim G20-Gipfel in Hamburg
    Südafrikas Präsident Jacob Zuma und Angela Merkel beim G20-Gipfel in Hamburg (AFP)
    Der "Compact with Africa" solle vor allem Infrastrukturprogramme in afrikanischen Ländern fördern, so Eid. Das sei dringend notwendig. Zudem werde von den afrikanischen Partnern Haushaltsdisziplin verlangt. Sie müssten Maßnahmen gegen Inflation und Korruption auf den Weg bringen. So sollten bessere Rahmenbedingungen für ausländische Investitionen geschaffen werden.
    Es sei wichtig, dass in den Regionen selbst funktionierende Wirtschaftskreisläufe aufgebaut würden, betonte Eid. "Das geht nur, wenn man dazu beiträgt, wenn die Rohstoffe dort verarbeitet werden." Die Länder sollten nicht Rohstofflieferanten bleiben. Mittelständische Unternehmen sollten mit afrikanischen Partnern vor Ort Unternehmen gründen, um dort eine Verarbeitungsindustrie aufzubauen.
    Mehr Ausbildung von Fachkräften
    Eid räumte ein, dass nicht alle Länder direkt von "Compact with Africa" profitieren könnten. Der Vertrag gebe einzelnen Ländern, die bereits auf dem Weg seien, sich wirtschaftlich zu entwickeln, die Möglichkeit, sich um internationale Unterstützung von etwa Infrastrukturprogrammen zu bewerben. Sehr arme Länder wie etwa Mauretanien seien bisher nicht in der Lage, neue mittelständische Unternehmen zu beheimaten - dort gebe es nicht genug Expertise. "Es braucht berufliche Bildung, es müssen Fachkräfte ausgebildet werden", so Eid.