Was für ein Ungetüm von einem Roman! Schon allein von der Seitenzahl her – 885 Seiten in der Neuausgabe – wird klar, dass die jüdische Schriftstellerin Gabriele Tergit mit ihren "Effingers" ein Opus Magnum vorlegen wollte. Einen, wenn nicht den großen deutsch-jüdischen Gesellschaftsroman, der – daraus machte die Autorin keinen Hehl – von seiner Bedeutung her an Thomas Manns Buddenbrooks heranreichen sollte. Es war überhaupt erst das zweite Buch, das Tergit geschrieben hat, die von 1925 bis ‘33 als Gerichtsreporterin für das "Berliner Tageblatt" arbeitete. Und wie schon in ihrem ersten Roman, dem Überraschungsbesteller "Käsebier erobert den Kurfürstendamm", ließ sie sich auch für ihre "Effingers" von realen Vorbildern inspirieren. Diesmal aus ihrer eigenen Verwandtschaft, die teilweise aus Süddeutschland stammte.
"Effingers" ist also ein autobiografisch grundierter Familienroman, der sich über vier Generationen erstreckt und von 1878 bis 1948 siebzig Jahre deutsche Geschichte nacherzählt. Und es ist eine Chronik, die nicht nur von einer, sondern von zwei Familien handelt.
Vier Generationen, siebzig Jahre deutsche Geschichte
Zum einen ist das die Handwerkerfamilie des 1830 geborenen Uhrmachers Mathias Effinger, der in der kleinen, mittelalterlichen und frei erfundenen Stadt Kragsheim in Franken lebt: Ein strenggläubiger, fleißiger Mann, der seine fünf Kinder – darunter drei Söhne – ebenfalls zu Fleiß, Sparsamkeit und Gottesfurcht erzogen hat.
Und zum anderen geht es in "Effingers" um die reichen, mondänen und im Kaiserreich zu Ehren gekommenen Bankiers Oppner und Goldtschmidt aus Berlin, die als weltläufig-moderne Großstädter quasi das genaue Gegenteil verkörpern.
Der Bankier Ludwig Goldschmidt, geboren 1845, ist ein barocker Genussmensch und hat mit Eugenie eine elegante Russin geheiratet. Sein fünfzehn Jahre älterer Schwager und Sozius Emmanuel Oppner kämpfte 1848 als Revolutionär für mehr Bürgerrechte. Und vor allem der hochgebildete Rechtsgelehrte und Universitätsdozent Waldemar Goldtschmidt, Ludwigs jüngerer Bruder, nimmt es mit den jüdischen Riten wie etwa der Beschneidung nicht mehr allzu genau.
Ein Selfmademan der Gründerzeit
Kurzum: In "Effingers" treffen mit den fromm-bescheidenen Kragsheimern und den assimiliert-großbürgerlichen Berlinern zwei höchst unterschiedliche Lebenswelten aufeinander, die Tergit dann zu Anfang über ihre Zentralfigur Paul zusammenführt.
Paul ist der jüngste Sohn des frommen Uhrmachers Mathias Effinger und ein typischer Selfmademan der Gründerzeit, mit jeder Menge Tatkraft. Mit Anfang Zwanzig hat er eine Eisengießerei-Lehre beendet und will sich nun als Schraubenfabrikant selbstständig machen. Doch in seiner provinziellen Heimatstadt Kragsheim ist das nicht möglich. Also fährt Paul 1882 ins ferne Berlin zu seinem älteren Bruder Karl, um hier sein Glück als Fabrikant zu versuchen. Als ihm dann aber nach ein paar Rückschlägen das Geld ausgeht, kommt sein Bruder auf die Idee, den stadtbekannten Bankier Oppner um einen Kredit zu bitten. Aus dem wird dann zwar nichts. Doch Oppner ist vom Auftritt des schneidigen Karl so beeindruckt, dass er ihn kurzerhand als Heiratskandidat für seine Tochter in Erwägung zieht:
"Der Bankier Oppner saß unter dem porzellanenen Schirm der Petroleumlampe und las den Handelsteil der "Frankfurter Zeitung", während Selma, seine Frau, an ihrer Kreuztischdecke stickte.
"Da hat mich heute ein sehr netter, junger Mann aufgesucht. Ich hätte Lust, ihn einmal aufzufordern, uns zu besuchen", sagte er.
"Wer ist er denn?", fragte Selma, "Kennst du die Familie?"
"Nein", sagte Oppner, "er ist aus Süddeutschland."
– "Ach, das sind alles Leute ohne Formen."
– "Aber sieh mal, liebe Selma, unsere Töchter wachsen heran. (...) Annette ist achtzehn. (...) Und ich habe sehr gute Auskünfte über den jungen Herrn Effinger bekommen. (...) Kleine, aber offenbar gediegene Verhältnisse."
"So, so", seufzte Selma. "Wenn du meinst (...), aber ich muss dir sagen, dass ich einen jungen Mann aus unseren Kreisen vorgezogen hätte.""
Trotz aller Einwände von Oppners standesbewusster Frau Selma, kommt es 1886 zur Heirat von Karl Effinger mit der Bankierstochter Annette Oppner, die einen rasanten, gesellschaftlichen Aufstieg der Effinger-Brüder einläutet. Mit dem renommierten Bankhaus im Rücken stoßen Karl und Paul nun in die besten Kreise Berlins vor – und bauen ihre Fabrik weiter auf. Vor allem der unermüdliche Paul treibt die Entwicklung des Gasmotors dann schon bald so voran, dass die "Effingers" schließlich im Gleichschritt mit Karl Benz die ersten selbstfahrenden Autos produzieren.
Fromme Landeier treffen auf weltläufige Großbürger
Diese Aufstiegsgeschichte wirkt im Roman umso glorreicher, als die ungefähr gleichalten Kinder des Bankiers Oppner im Vergleich dazu gerade nicht sehr fleißig und strebsam sind. Oppners älteste Tochter Annette, die Karl Effinger heiratet, ist ein oberflächliches Luxus-Girl, deren Hauptsorge ihrer Schönheit gilt – und die Unsummen dafür ausgibt, zu jedem Anlass perfekt gestylt auszusehen.
Ihre sensible, jüngere Schwester Sofie hat zwar künstlerisches Talent, aber so wenig Selbstzutrauen, dass sie sich den Traum vom Künstlertum lieber gleich ausredet. Stattdessen stürzt sich Sofie ihren Eltern zuliebe in eine desaströse Ehe mit einem Offizier, der sich als Hochstapler entpuppt.
Und auch Oppners einziger Sohn Theodor – attraktiv, belesen und intelligent, also eigentlich ein junger Mann mit besten Aussichten – ergeht sich lieber im Welt-Ekel und kokettiert damit, Anarchist zu sein. Als sich Theodor aus Liebeskummer dann auch noch mit der jungen Prostituierten Wanda einlässt, kommt es zum Eklat mit dem Vater. Denn Wanda eröffnet Theodor eines Tages, angeblich von ihm schwanger sein. Woraufhin der 22jährige Salon-Revoluzzer beschließt, sie aus Protest gegen die Klassenmoral zu heiraten:
"Theodor bat seinen Vater um eine Unterredung. (...)
"Ich glaube", sagte er, "ich werde dir großen Schmerz machen müssen. Ich will mich nämlich verloben."
"Ich glaube", sagte er, "ich werde dir großen Schmerz machen müssen. Ich will mich nämlich verloben."
Emmanuel erschrak: "Na, sag mal erst, mit wem." (...)
"Ein Mädchen, das ich schon lange kenne, Wanda Pybschewska."
Dieser Name sagte alles.
"Wie?" Emmanuel sprang auf. "Du willst dein Verhältnis heiraten?
"Sie erwartet ein Kind", sagte Theodor.
"Auch das noch! Ich kann dich nur fragen: Bist du verrückt? Glaubst du, ein Mensch sieht dich noch an, wenn du eine Frau heiratest, die ein voreheliches Kind bekommt? Ein Kind, nun ja, das braucht keiner zu erfahren. Man stattet das Mädchen gut aus. Aber heiraten! (...) Meinst du etwa, du kannst dann im Geschäft bleiben? Es ist dann alles zu Ende: Ansehen, Vertrauen, Kredit. (...)
Emmanuel setzte sich völlig erschöpft.
"Aber Papa, versuch doch, die Dinge menschlich zu sehen. (...) Ich verzichte gern auf die Firma."
"Ich glaube", seufzte Emmanuel, "dass eher die Firma auf dich verzichtet.""
Zeitstimmungen treffsicher in direkter Rede
Wie schon in ihrer Mediensatire "Käsebier erobert den Kurfürstendamm" überwiegen auch in Tergits "Effingers" Dialogszenen, in denen die gelernte Zeitungsreporterin erneut ihre große Stärke ausspielt, Zeit-Stimmungen treffsicher in direkte Rede zu übersetzen. So schwingt in diesem Gespräch zwischen Vater und Sohn um 1890 schon das ganze Unheil jener preußisch-gefühlsverstockten Sittenmoral mit, die auch in Thomas Manns Buddenbrooks oder Fontanes Effi Briest bereits fatale Folgen hatte.
In Tergits Chronik kann man nun ebenfalls noch einmal eindrücklich nachlesen, wie repressiv der Ehrenkodex im Kaiserreich insbesondere für junge Frauen war. Denn während Bürgersöhnen wie Theodor immerhin zubilligt wurde, sich vor der Ehe sexuell auszutoben, sprach man höheren Töchtern rundweg jede erotische Neigung ab – und verlangte von ihnen, bis zur Heirat allen Verlockungen keusch zu entsagen.
Entsprechend führt die Entdeckung eines Liebesbriefs, den Theodors fünfzehnjährige Schwester Sofie geschrieben hat, im Roman sofort zum Aufruhr, obwohl Sofie den darin erwähnten Jungen noch nicht einmal geküsst hat. Doch allein ihr Reden über Liebe reicht schon aus, damit sie als Mädchen entehrt ist, wie ausgerechnet der sonst so rebellische Theodor ihr erklärt:
""O Sofie, du Gans!", rief Theodor aus.
"Du hast dir mit diesem Brief vielleicht dein ganzes Leben zerstört. (...) Die Männer mögen es nicht, wenn man ihnen Liebe zeigt. Eine Frau muss unnahbar sein.
Ein Mann will eine Frau (...) anbeten und verehren. Ein Mädchen, das sich anbietet, kann man nur verachten." (...)
Sofie blieb sitzen. Sie überlegte das Ganze. Liebe war also nichts Großes. Liebe war etwas, was einen demütigte und lächerlich machte. Man musste eine Heilige sein. Ha, sie würde es sein, sie würde unnahbar sein.
In ihrer Sorge um den Ruf der Familie und im Bestreben, möglichst gute Heiratspartien zu machen, unterscheiden sich Tergits assimiliert-jüdische Bankiers tatsächlich nicht von anderen Bürgern der Kaiserzeit. Was sie im Roman allerdings doch als recht typisch jüdisch kennzeichnet, ist ihr ausgeprägtes Interesse an Bildung und Kultur. Waldemar Goldschmidt und sein Neffe Theodor sammeln leidenschaftlich Kunst, unter anderem die soeben in Mode kommenden Impressionisten. Man lädt zu den opulenten Festen gern Künstler ein, mit denen man teilweise innig befreundet ist. Und bei den Familientreffen in den prachtvollen Tiergarten-Villen wird zu getrüffelten Poularde ebenso hitzig über Theaterstücke wie über Politik.
Fast wie 1968 - der Jugendprotest 1910
Es ist die untergegangene Welt der jüdischen Berliner Salons, die Tergit in ihren "Effingers" wehmütig heraufbeschwört. Eine schillernd-großzügige Welt, in der jenseits der vorherrschenden Etikette ein zwangloser Gedankenaustausch möglich war – und aus der die 1894 geborene Autorin selbst stammte.
In "Effingers" setzt sie ihrem jüdischen Herkunftsmilieu, das bis 1933 eine Vielzahl von bedeutenden Künstlern, Wissenschaftlern und Intellektuellen hervorgebracht hat, noch einmal ein Denkmal. Sehr plastisch, mit viel Liebe zum Detail, schildert Tergit hier Möbel, Kleider, Speisen, Umgangsformen und Gewohnheiten dieser vergangenen Epoche, so dass diese nachspürbar wird – und plötzlich gar nicht mehr so weit weg erscheint.
Das gilt erst recht für die Phase des rebellischen Umbruchs, der ein paar Jahre vor dem Ersten Weltkrieg begann – und in der auch die Enkelgeneration der "Effingers" mit dem verlogenen Moralkodex des 19. Jahrhunderts bricht. Kommunismus, Sozialismus, Hedonismus heißen jetzt die neuen Heilsbotschaften. Und die aufbegehrende Jugend – die den Weltkrieg erst bejubelt und ein paar Jahre später traumatisiert daraus heimkehrt – sie feiert bei Tergit auf Maskenbällen ihre sexuelle Befreiung. Verblüffend zeitlos liest sich dieser Protest gegen die elterliche Spießigkeit. Etwa dort, wo Erwin, Karls jüngster Sohn, 1910 fast im Stil der späteren 68er-Kommunarden proklamiert:
"Wir müssen versuchen, das Bürgerliche loszuwerden, das Unheroische. (...) Wir sind doch alle keine Bürger mehr. Wir haben nur die Sehnsucht danach. Ich möchte gern ein so guter Bürger sein wie mein Vater, wie Onkel Paul, wie mein Großvater. Aber ich kann mir nicht helfen, ich habe keinen Sinn mehr für Besitz, keinen Sinn mehr für die Wichtigkeit der Autofabrikation. Und ich finde (...), dass die Tiefe des Lebens nicht erschöpft ist mit den bürgerlichen Zweckmäßigkeiten."
Aber so leidenschaftlich Erwin hier auch gegen die familiär-bürgerlichen Zwänge wettert: Nach Kriegsende wird er doch, desillusioniert von der Fronterfahrung, die Autofirma der "Effingers" weiterführen, während sein älterer Bruder James als überzeugter Dandy erst gar nicht anfängt zu arbeiten. Von daher sind es in der dritten Generation der "Effingers" dann bemerkenswerterweise die Frauen – nämlich Karls und Pauls Töchter Marianne und Lotte – die sich, animiert von der neuen Frauenbewegung, tatsächlich emanzipieren. Zum Entsetzen ihrer Mütter machen beide eine steile Karriere: Die sozial engagierte Marianne als Beamtin im Erziehungsministerium, die künstlerisch begabte Lotte als Theater- und Filmschauspielerin.
In beiden Frauenfiguren, so schreibt es Herausgeberin Nicole Henneberg im Nachwort, habe sich Gabriele Tergit selbst porträtiert, der viel daran lag, dass man ihre "Effingers" nicht nur als eine spezifisch jüdische Geschichte las. So schrieb sie 1949 an den Verleger Ernst Rowohlt:
"Was meine "Effingers" angeht, so ist es nicht der Roman des jüdischen Schicksals, sondern es ist ein Berliner Roman, in dem sehr viele Leute Juden sind, so wie im "Käsebier" viele Leute Juden waren. Das ist etwas ganz anderes, und ich bin der Meinung, dass man einen großen Fehler machen würde, wenn man ein so stark deutsch kulturgeschichtliches Buch als jüdisch anzeigen würde."
Tragischer Patriotismus vieler deutscher Juden
Gabriele Tergit, die eigentlich Elise Hirschmann hieß und als Tochter eines jüdischen Kabelfabrikanten in gutbürgerlichen Verhältnissen aufwuchs, hat den Schock über ihre Vertreibung aus Deutschland nie verwunden. Im März 1933 konnte sie gerade noch rechtzeitig vor der Verschleppung durch die SA fliehen, erst nach Palästina – und dann weiter nach London, wo sie bis zu ihrem Tod 1982 lebte.
Am Beispiel ihrer Figuren im "Effingers"-Roman wollte sie nicht zuletzt zeigen, wie heimatliebend viele deutsche Juden bis ‘33 waren, wodurch der Antisemitismus im Roman noch wahnsinniger erscheint – und die besondere Tragik der Chronik schließlich darin besteht, dass gerade der Patriotismus der Effinger-Familie für sie zum Verhängnis wird. Vor allem die Zentralfigur Paul fühlt sich Deutschland so tief verbunden, dass er alle antisemitischen Warnzeichen stur übersieht – und auch die wiederholten Bitten seines in London lebenden Bruders Ben, doch endlich zu emigrieren, überhört.
Unbeirrt bleibt Paul in Berlin, bis es für jede Flucht zu spät ist. 1942, kurz vor seiner Deportation ins KZ, schreibt er mit 81 Jahren einen letzten, erschütternden Brief an die nach Palästina ausgewanderte Marianne:
"Meine (...) liebe Nichte Marianne, (...) Deine Mutter Annette hatte das Glück, noch im jüdischen Krankenhaus an einem Darmkrebs zu sterben. (...) Gott gebe uns, das sie uns nicht zu sehr zu sehr martern werden. Er gebe uns einen schnellen Tod.
Die Reue zerfrisst mich, dass ich nicht eurer lieben Mutter gefolgt bin, die wie alle Frauen immer raus aus wollte. Ich reiße sie nun mit in das unausdenkbare Unglück. (...) Ich habe an das Gute im Menschen geglaubt. Das war der tiefste Irrtum meines verfehlten Lebens."
Wiederentdeckung eines Opus Magnum
Fast zwei Jahrzehnte hat Gabriele Tergit an ihren "Effingers" geschrieben, oft auf Reisen, in Hotelzimmern. Vielleicht erklärt auch das, warum der Roman in 151, zumeist kurze Kapitel unterteilt ist, die oft im Stil der Neuen Sachlichkeit, hart, ohne Überleitung, aneinander montiert sind.
Als Tergit dann 1948 erstmals für die Verlagssuche wieder in ihre Geburtsstadt Berlin zurückkehrte, gestaltete sich diese schwierig. So kurz nach dem Krieg wollten viele Verleger nicht mehr an das vertriebene jüdische Bürgertum erinnert werden. Immerhin aber konnte der Roman 1951 dann erstmals bei Hammerich & Lesser erscheinen, stieß aber kaum auf Resonanz.
Das kann man heute nach der Lektüre der nun bei Schöffling publizierten Neuausgabe eigentlich nicht verstehen. Denn "Effingers" ist ein überaus spannender, komplexer Gesellschaftsroman, der sich schon aufgrund seiner vielen Dialoge wie ein Filmplot liest. Zudem steckt spürbar so viel Herzblut der Autorin darin, dass man dem Text gelegentliche Inhaltsredundanzen und eine gewisse Überfrachtung verzeiht. Auf einige der zahlreichen Figuren hätte man sicherlich verzichten können. Und etwas ärgerlich sind auch einige Flüchtigkeitsfehler. Beispielsweise, wenn im vorn abgedruckten Familienstammbaum Pauls Geburtsdatum nicht stimmt oder sich Sofie Oppner gleich zweimal, auf Seite 598 und 741, exakt wortgleich über ihre emanzipierten Nichten aufregt.
Das ändert aber nichts daran, dass man die knapp 900 Seiten gebannt bis zum Schluss liest. Tergit selbst bezeichnete "Effingers" als ihr wichtigstes Buch. Umso mehr ist der Herausgeberin Nicole Henneberg und dem Verleger Klaus Schöffling zu danken, dass man ihr Hauptwerk nun endlich wieder lesen kann.
Gabriele Tergit: "Effingers"
Herausgegeben von Nicole Henneberg
Schöffling Verlag, Frankfurt. 904 Seiten, 28 Euro.
Herausgegeben von Nicole Henneberg
Schöffling Verlag, Frankfurt. 904 Seiten, 28 Euro.