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Galileo - eine sinnlose Konkurrenz zu GPS?

Raumfahrt. - Mit dem Projekt Galileo will die Europäische Union eine Alternative zum satellitengestützten Navigationssystem GPS der USA entwickeln. 100 Millionen Euro haben die EU-Verkehrsminister für Galileo bewilligt, insgesamt soll das System über drei Milliarden Euro kosten. Auf der Wissenschaftspressekonferenz in Bonn diskutierten heute Experten und Journalisten über die Technologie von Galileo und ob ein zweites Satellitennavigationssystem überhaupt Sinn macht.

18.04.2001
    Mit dem Konkurrenzsystem Galileo greift die Europäische Union das amerikanische Monopol auf ein satellitengestütztes Navigationssystem an. Wie in der Vergangenheit schon mit der Entwicklung des Airbus oder der europäischen Ariane-Rakete will man selbst auf diesem Feld vertreten sein. Noch ist allerdings die Finanzierung nicht endgültig gesichert. Zur Hälfte sollen die Gelder aus privater Hand kommen. Die Automobil-Industrie aber will sich bislang nicht an dem Projekt beteiligen, obwohl sie zum Zielpublikum für die Galileo-Daten zählt. Technisch bietet Galileo gegenüber GPS kaum Vorteile. Mit vereinten Kräften könnten beide Systeme aber eine höhere Leistung erreichen: Wenn Galileo im Jahr 2008 fertiggestellt ist, stehen ihm 30 Satelliten zur Verfügung. Zusammen mit den 30 Satelliten des GPS-Systems wäre eine genauere Positionsbestimmung möglich als bei den getrennten Systemen.

    [Quelle: Edgar Forschbach]