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Galileo trifft Venus

Planeten senden kein eigenes Licht aus - sie werfen das auftreffende Sonnenlicht nur zurück und zeigen daher eine dunkle und eine helle, von der Sonne beleuchtete Seite. Für einen Beobachter von außen führt dies je nach eigenem Standort zu stetig wechselnden Ansichten.

Von Hermann-Michael Hahn |
    Steht ein Planet der Sonne am Himmel gegenüber, so blicken wir - wie beim Vollmond - auf seine voll beleuchtete Tagseite. Stehen Sonne, Planet und Erde dagegen in einem rechten Winkel zueinander, so können wir den Planeten zur Hälfte beleuchtet sehen, während die andere Hälfte im Dunkel liegt.

    Als der italienische Naturforscher Galileo Galilei vor rund 400 Jahren zum ersten Mal die Venus mit einem Fernrohr verfolgte, erkannte er auch bei ihr einen solchen Licht- oder Phasenwechsel. Dieser verlief jedoch anders, als man es für die Venus erwartet hatte.

    Auch die Venus war nämlich zeitweise als "Vollvenus" zu erkennen. Allerdings stand sie dann der Sonne nicht gegenüber, sondern von uns aus gesehen ziemlich nahe neben ihr. Galilei schloss daraus, dass die Venus dann in Wirklichkeit weit jenseits der Sonne herzog. Das aber konnte nur heißen, dass die Venus nicht - wie von Aristoteles behauptet - um die Erde kreist, sondern sich vielmehr um die Sonne dreht.

    Heute vor 20 Jahren ermöglichte die Raumfahrt eine verspätete Begegnung von Galileo und Venus. Damals zog die amerikanisch-deutsche Raumsonde, die nach Galileo Galilei benannt war, auf ihrem Weg zum Jupiter an Venus vorbei. Sie hat sich dort Schwung geholt für die weite Reise ins äußere Sonnensystem.

    Galilei und die Venusphasen

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