Für Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung, ist die Förderung von Computerspiel-Entwicklern, Grafikern und anderen Beschäftigten der Gaming-Industrie überfällig. Es gebe zwar sehr viele Spieler in Deutschland aber nur sehr wenige Spiele.
Als Feigenblatt für die Digitalisierungsbemühungen der Bundesregierung sieht Bär die Förderung nicht. Die Hälfte der Menschen spiele zwar, zum Beispiel am Handy, sehe sich aber nicht als Gamer. Digitalisierung bedeute für die Bevölkerung viel eher Breitbandausbau oder das Schließen von Handy-Funklöchern.
Die Investitionen sieht Bär als Kulturförderung, Wirtschaftsförderung und Innovationsförderung. Computerspiele sorgten für mehr Steuereinnahmen als Film- und Musikindustrie gemeinsam. Die Innovationen aus dem Gaming-Bereich landeten oftmals anschließend in der Medizin oder dem Automobilbau. Es sei wichtig, ein interessanter Standort zu sein.
"Die Frage ist nur: wie schnell?"
Die Anerkennung des E-Sports als Sport sei ein eigenes Thema, erklärt Bär, obwohl Gaming-Themen damit verbunden seien. Bei dem Thema merke man jetzt schon, dass auch die, die es massiv blockierten, schon anfingen über das "Wie" zu sprechen, anstatt sich am "Ob" festzuhalten. "Ich bin mir auch sicher, dass das alles so kommen wird, wie wir es festgelegt haben," sagte Bär, "die Frage ist nur: wie schnell?"
Zu den Verhandlungen mit Vertretern des klassischen Sports sagt Bär: "Ich habe immer das Gefühl, dass die Gespräche konstruktiver verlaufen, als das, was ich dann danach teilweise in den Medien lesen muss." Beim DFB und beim DOSB gebe es aber eine Öffnung. Die Verantwortlichen wollten teilweise nicht selbst damit in Verbindung gebracht werden und setzten darauf, das ihren Nachfolgern zu überlassen.
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