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Gaza-Konflikt
Unnachgiebigkeit auf beiden Seiten

Nach dem Ende der Waffenruhe im Gazastreifen gehen die Feindseligkeiten weiter. Bei israelischen Luftangriffen sind fünf Menschen getötet worden. Zuvor hatte die Hamas dutzende Geschosse auf Israel abgefeuert. Berlin, Paris und London drängten gemeinsam auf ein sofortiges Schweigen der Waffen.

    Ein palästinensischer Junge in den Trümmern eines Hauses im Jabalia Flüchtlingscamp.
    Ein palästinensischer Junge in den Trümmern eines Hauses im Jabalia Flüchtlingscamp. (AFP / MAHMUD HAMS)
    Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens haben an Israel und die Palästinenser appelliert, die Feindseligkeiten sofort einzustellen und Gespräche zu einem dauerhaften Waffenstillstand aufzunehmen. "Wir rufen beide Seiten auf, unverzüglich zur Waffenruhe zurückzukehren", heißt es in einer vom Auswärtigen Amt veröffentlichten gemeinsamen Erklärung der Minister Frank-Walter Steinmeier, Laurent Fabius, und Philipp Hammond. "Die in diesem Zusammenhang laufenden Bemühungen Ägyptens haben unsere volle Unterstützung."
    UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte bereits am Freitagabend an beide Seiten appelliert, die abgelaufene dreitägige Feuerpause wiederherzustellen. Dessen ungeachtet gingen die Kämpfe am Samstag weiter, wenn auch in geringerer Intensität als noch vor einer Woche. Nach israelischen Angaben feuerten Palästinenser aus dem Gazastreifen seit Freitagmorgen dutzende Geschosse Richtung Israel. Israel flog daraufhin bis Samstagnachmittag nach eigenen Angaben etwa 30 Luftangriffe. "Der Gegenschlag läuft", meinte Israels Armeesprecher Peter Lerner. Palästinensischen Rettungskräften zufolge wurden dabei fünf Menschen getötet. Zwei Todesopfer habe es bei einem Angriff auf ein Ziel im Flüchtlingslager Al-Maghasi gegeben. Drei weitere Palästinenser wurden demnach tot aus den Trümmern einer bombardierten Moschee im Flüchtlingslager Nuseirat gezogen.
    Justizministerin Livni mit eigenem Vorschlag
    Israel beschoss noch zwei weitere Moscheen: eine im Gebiet Seitun und eine im nördlich gelegenen Dschabalija. Zwei der drei Moscheen sollen in Verbindung zur radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas stehen. Ein Hamas-Sprecher erklärte, die Gruppierung werde "keine Zugeständnisse" an Israel machen. "Es wird kein Zurückweichen geben. Der Widerstand geht weiter", erklärte Fausi Barhum.
    Israels Justizministerin Zipi Livni verteidigte unterdessen noch einmal das Vorgehen der israelischen Armee, berichtet ARD-Korrespondent Torsten Teichmann. Israel werde nicht auf die Forderungen der Hamas eingehen, während diese Waffen auf Israel richte. Deshalb seien alle militärischen Optionen wieder auf dem Tisch.
    Zugleich sagte Livni, sie habe einen eigenen Plan vorgelegt, wie der Gaza-Konflikt beigelegt werden könne. Nach allem was bekannt ist, geht die Ministerin darin nicht auf die palästinensische Forderung nach einer vollständigen Aufhebung der Blockade des Gazastreifens ein. Sie verspricht Erleichterungen und der internationalen Gemeinschaft eine Wiederaufnahme der Gespräche mit dem palästinensischen Präsidenten Abbas.
    (tön/tgs)