Der israelischen Armee werden sieben Angriffe auf Schulen vorgeworfen, die das UNO-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) betreibt. In den Gebäuden hatten Bewohner des Gazastreifens Schutz vor israelischen Bomben gesucht.
UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon schrieb in einem Brief an den Sicherheitsrat: "Ich bedauere zutiefst die Tatsache, dass mindestens 44 Palästinenser als Folge der israelischen Aktionen getötet wurden". Demnach wurden dabei zudem mindestens 227 Menschen verletzt. Die Attacken seien eine äußerst ernste Angelegenheit. "Die Hoffnung und das Vertrauen" der Schutz suchenden Flüchtlinge sei zerstört worden.
Aus den Schulen heraus Feuer eröffnet
Israel hatte im Sommer 2014 den Gazastreifen angegriffen, um den Raketenbeschuss durch palästinensische Extremisten zu stoppen. Eine von Ban beauftragte Kommission hatte die Angriffe auf die UNO-Einrichtungen untersucht.
Dabei ging sie auch Hinweisen nach, wonach die radikalislamische Hamas die Schulen als Waffenlager missbrauchte. Dem Bericht zufolge wurden in drei nicht als Flüchtlingsunterkunft genutzten Gebäuden Waffen gefunden. Ban schrieb, vermutlich in zwei Fällen hätten palästinensische Kämpfer aus den Schulen heraus das Feuer eröffnet. Das sei "inakzeptabel".
Keine juristische Aufarbeiten von der UNO
Der 207 Seiten lange Bericht bleibt unter Verschluss, lediglich die Zusammenfassung wurde nun öffentlich. Die Kommission verzichtete bewusst auf eine juristische Bewertung der Fälle. Der israelische Außenminister Emmanuel Nahshon teilte als Reaktion auf den UNO-Bericht mit, dass alle darin genannten Angriffe bereits aufgearbeitet und - sofern nötig - auch Ermittlungen eingeleitet worden seien. Die Zusammenfassung zeige zudem "klar den Missbrauch von UNO-Einrichtungen durch Terrororganisationen".
Insgesamt kamen bei den Kämpfen im Sommer 2014 laut UNO etwa 2.200 Palästinenser, vor allem Zivilisten, ums Leben. Auf israelischer Seite starben 73 Menschen, davon 66 Soldaten.
(hba/swe)