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Gaza-Krieg
Weg frei für Verhandlungen über Feuerpause

Im Nahen Osten steigen die Chance auf eine Waffenruhe: Die palästinensische Delegation stimmte einem ägyptischen Vorschlag zu, erneut für 72 Stunden die Waffen schweigen zu lassen. Das hatte Israel zur Bedingung für Verhandlungen über einen dauerhaften Waffenstillstand gemacht.

    Palästinensische Zivilisten laufen während einer brüchigen Waffenruhe am 01.08.2014 an einem Berg von Schutt vorbei.
    Die letzte Waffenruhe in Gaza war am Freitag gescheitert. (afp / Mahmud Hams)
    In Kairo laufen Verhandlungen über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg. Nach Berichten der israelischen Zeitung "Haaretz" und der Nachrichtenagentur AP soll die palästinensische Delegation einem ägyptischen Vorschlag zugestimmt haben. Er sieht zunächst eine erneute, dreitägige Waffenruhe vor. In anderen Berichten heißt es dagegen nur, die Palästinenser prüften den Vorstoß. Die israelische Delegation war am Freitag abgereist und will erst zurückkehren, wenn die radikal-islamische Hamas keine Raketen mehr auf Israel feuert. Am Freitag war eine dreitägige Feuerpause abgelaufen, seither gab es wieder Angriffe auf beiden Seiten. Im Gaza-Krieg sind auf palästinensischer Seite mehr als 1.900 Menschen getötet worden, auf israelischer Seite waren es knapp 70. Morgen will die Arabische Liga zu einer Sondersitzung wegen des Gaza-Konflikts zusammenkommen. Ägyptischen Medien zufolge soll daran auch eine palästinensische Delegation teilnehmen.
    Netanjahu: Stellen uns auf lange Operation ein
    Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens forderten beide Seiten auf, die Verhandlungen umgehend wieder aufzunehmen. Die Bemühungen Ägyptens hätten ihre volle Unterstützung, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Israels Premier Netanjahu kündigte allerdings an, Israel wolle die Offensive im Gazastreifen bis zum Erreichen seiner Ziele fortsetzen. "Das wird Zeit beanspruchen", sagte er. Zu keinem Zeitpunkt habe man ein Ende der vor über einem Monat begonnenen Operation "Zuk Eitan" (Fels in der Brandung) erklärt.
    Müller fordert Zwei-Staaten-Lösung
    Laut Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) gibt es nur eine Möglichkeit, den Konflikt dauerhaft zu befrieden: Er hoffe, "dass die aktuelle Eskalation vor Augen geführt hat, dass der einzige Weg für eine dauerhaft friedliche Lösung für Israelis und Palästinenser die Zwei-Staaten-Lösung ist", sagte er der "Leipziger Volkszeitung".
    Er verwies darauf, dass die Hälfte der Menschen in Gaza Kinder und Jugendliche seien, die nichts anderes kennengelernt hätten als das Leben in einem abgeriegelten Gebiet. "Diese Jugendlichen dürfen wir nicht allein lassen, sie müssen die Chance auf eine lebenswerte Zukunft haben. Nur so kann einer weiteren Radikalisierung in Gaza vorgebeugt werden", mahnte Müller. Deutschland sei bereit, schnellstmöglich beim zivilen Wiederaufbau im Gazastreifen zu helfen. Aber: "Dies muss nun das letzte Mal sein, dass die internationale Gemeinschaft den Gazastreifen wieder aufbaut."
    (tön/pb)