Berufung abgewiesen
GDL darf weiter bei der Bahn streiken

Die Lokführergewerkschaft GDL darf die Deutsche Bahn wie geplant bis morgen früh bestreiken. Das Hessische Landesarbeitsgericht wies die Berufung der Bahn ab.

    Erfurt: Leere Bahnsteige während des GDL-Streiks am Erfurter Hauptbahnhof.
    Der GDL-Streik bei der Bahn darf weitergeführt werden. (Martin Schutt / dpa / Martin Schutt)
    In der Vorinstanz hatte bereits das Arbeitsgericht Frankfurt den Eilantrag des Konzerns auf einstweilige Verfügung gegen den Ausstand abgewiesen. Der Vorsitzende Richter sagte, das Instrument des Wellenstreiks als Nadelstichtaktik sei zulässig. Er regte den Gang in eine formale Schlichtung an. Rechtsmittel gegen die Entscheidung sind nicht möglich. Hier geht es zur ausführlichen Erklärung das Landesarbeitsgerichts.
    Der aktuelle Streik soll noch bis zwei Uhr in der kommenden Nacht dauern. Betroffen ist auch der Güterverkehr. Laut der Bahn können rund 20 Prozent der üblichen Verbindungen bedient werden. Im Regionalverkehr sei das Angebot je nach Gebiet unterschiedlich.

    Kunden können Reise verschieben

    Die Bahn bittet Fahrgäste am Dienstag auf nicht notwendige Reisen zu verzichten. Kunden können gebuchte Tickets an einem anderen Tag nutzen oder sich den Kaufpreis erstatten lassen. Wer trotzdem am Dienstag fahren will, sollte sich vor der Reise über die Auskunftskanäle der Bahn informieren. Die Zugbindung ist aufgehoben. Alle Informationen zu den Kulanzregeln der Bahn während des Streiks finden Sie hier.

    Streik bis 23 Uhr bei Lufthansa und Cityline

    Auch bei der Lufthansa und ihrer Regionalflugtochter Cityline gibt es am Dienstag weitere Arbeitskampfmaßnahmen. Das von der Gewerkschaft Ufo organisierte Kabinenpersonal bestreikt bis 23 Uhr alle Abflüge der Fluglinie in Frankfurt. Betroffen sind nach Angaben der Lufthansa 600 Flüge und 70.000 Passagiere.
    Für Mittwoch hat die Gewerkschaft dann die Flugbegleiter in München zum Ausstand aufgerufen.

    Tarifverhandlungen im Nahverkehr in NRW vorerst gescheitert

    Im öffentlichen Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen könnte es demnächst unbefristete Arbeitsniederlegungen geben. Die Gewerkschaft Verdi erklärte die Tarifverhandlungen für die rund 30.000 Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben für gescheitert und kündigte eine Urabstimmung über Streiks an. Zuletzt hatte die Gewerkschaft mehrfach zu Warnstreiks aufgerufen, um den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.

    Weiterführende Links:

    GDL und Deutsche Bahn: Eskalation eines Konflikts
    Wirtschaftsgespräch mit Dorothee Holz: Streiks bei Bahn und Lufthansa
    Eilantrag gegen GDL-Streik gescheitert
    Diese Nachricht wurde am 12.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.