Im Muma Baby Sanctuary sitzen zehn junge Mütter mit ihren Babies. Samsara, Hebamme und Leiterin des Zentrums, erklärt ihnen die Kurse und Behandlungen. Babymassage, Wiegenlieder, kreatives Schreiben, Yoga. Das Privat-Zentrum liegt in einer wohlhabenden Gegend. Und sei dringend notwendig, meint Samsara – denn in Groβbritannien würden junge Mütter aus dieser gesellschaftlichen Gruppe sich oft selbst überlassen.
Samsara arbeitete jahrelang als Hebamme in sozialen Brennpunkten. Dort würden junge Mütter von sozialen Einrichtungen unterstützt und bekämen finanzielle Hilfe.
Junge weiße Mütter aus der Mittelschicht hingegen müssen mit ihren Problemen selbst klarkommen. Sie haben einen guten Job aufgegeben, sind plötzlich knapp bei Kasse, sie fühlen sich isoliert, und wenn sie nach der Babypause zur Arbeit zurückkehren, müssen sie sich oft mit minderwertigen Jobs abfinden.
Als Erstes sprechen die Mütter über ihre Erfahrungen im Krankenhaus. Die Jüngste ist 24, die älteste 33.
Danielle, 24, lobt das Expertenteam, das sich während der schwierigen Entbindung um sie gekümmert hat. Aber die Zeit danach war ein Albtraum: Auf der Station herrschte akuter Personalmangel. Tatsächlich erlebt Groβbritannien trotz der Rezession einen Geburtenboom.
Die Entbindungsstationen sind überfüllt.
Derartige Probleme wird Kate, die Herzogin von Cambridge nicht gehabt haben, sagen die Frauen.
Aber dennoch bedauern sie das Baby. Und die arme Kate.
Sie hat keinerlei Chance, sich mit normalen jungen Müttern auszutauschen. Überall sind ihr die Paparazzi auf der Spur, sagt Katie, von Beruf Krankenschwester in einer Intensivstation.
Ganz klar, im Muma Baby Sanctuary möchte niemand mit der Herzogin tauschen. Nur um eines wird sie beneidet: dass sich nicht unter Druck steht, zur Arbeit zurückzukehren.
Katie, 33, kann sich nach der Geburt ihrer Tochter Mila höchstens neun Monate Auszeit leisten. Danach endet in Groβbritannien der Mutterschutz.
Dennoch schätzt sie sich glücklich. Der Nationale Gesundheitsdienst zahlt ihr während der Babypause zwei Monate lang ihren normalen Lohn weiter, und für sechs weitere Monate die Hälfte ihres Lohns. Gleichzeitig stehen ihr vom Staat 500 Pfund Mutterschaftsgeld im Monat zu, umgerechnet etwa 580 Euro. Und Kindergeld bekommt sie, bis ihre Tochter das 16. Lebensjahr vollendet hat: monatlich umgerechnet 100 Euro. Die Herzogin von Cambridge hingegen muss auf diese Leistung verzichten: Eltern, die mehr als 50.000 Pfund im Jahr verdienen, wird das Kindergeld gekappt.
Wenn Katie zur Arbeit zurückkehrt, werden sich ihre Mutter und ihre Schwiegermutter um ihr Baby kümmern. Damit spart sie viel Geld: eine Creche für Kinder unter zwei kostet im Monat mindestens 400 Pfund, also in etwa 460 Euro. Und: Krippenplätze sind rar.
Die Finanzen sind das größte Problem, sagt Michele. Sie ist wie die Herzogin von Cambridge Jahrgang 82, und sie hat sogar in derselben Woche geheiratet wie Kate.
Sie und ihr Mann Tom seien die bürgerliche Variante der 'Königskinder', meint Michele.
Michele arbeitete bis kurz vor der Entbindung in einem Zentrum für Behinderte. Nun will sie ein Jahr aussetzen, drei Monate davon unbezahlt. Danach muss Michele wieder voll einsteigen. Sie hat keine andere Wahl. Vor 30 Jahren sind in Großbritannien nur 24 Prozent der Mütter innerhalb eines Jahres zu ihrem Job zurückgekehrt, inzwischen sind es 76 Prozent. Denn die hohen Lebenshaltungskosten lassen sich nur durch ein doppeltes Gehalt bewältigen. Und Micheles Mann? Theoretisch hätten ihm 14 Tage bezahlter Vaterschaftsurlaub zugestanden, pro Woche 136 Pfund. Das konnte sich die junge Familie nicht leisten.
Nach jüngsten Statistiken wird Micheles Tochter Elisa ihre Eltern bis zum 21. Lebensjahr rund 220.000 Pfund kosten. Die gröβten Ausgabe-Posten sind Ausbildung und Kinderbetreuung. Aber so langfristig haben Michele und ihr Mann Tom nicht geplant. Sonst hätten sie womöglich ganz auf Kinder verzichtet.
Du kannst mit einem Baby nicht warten, bis du genug Geld hast, denn vielleicht wirst du niemals reich sein.
Samsara arbeitete jahrelang als Hebamme in sozialen Brennpunkten. Dort würden junge Mütter von sozialen Einrichtungen unterstützt und bekämen finanzielle Hilfe.
Junge weiße Mütter aus der Mittelschicht hingegen müssen mit ihren Problemen selbst klarkommen. Sie haben einen guten Job aufgegeben, sind plötzlich knapp bei Kasse, sie fühlen sich isoliert, und wenn sie nach der Babypause zur Arbeit zurückkehren, müssen sie sich oft mit minderwertigen Jobs abfinden.
Als Erstes sprechen die Mütter über ihre Erfahrungen im Krankenhaus. Die Jüngste ist 24, die älteste 33.
Danielle, 24, lobt das Expertenteam, das sich während der schwierigen Entbindung um sie gekümmert hat. Aber die Zeit danach war ein Albtraum: Auf der Station herrschte akuter Personalmangel. Tatsächlich erlebt Groβbritannien trotz der Rezession einen Geburtenboom.
Die Entbindungsstationen sind überfüllt.
Derartige Probleme wird Kate, die Herzogin von Cambridge nicht gehabt haben, sagen die Frauen.
Aber dennoch bedauern sie das Baby. Und die arme Kate.
Sie hat keinerlei Chance, sich mit normalen jungen Müttern auszutauschen. Überall sind ihr die Paparazzi auf der Spur, sagt Katie, von Beruf Krankenschwester in einer Intensivstation.
Ganz klar, im Muma Baby Sanctuary möchte niemand mit der Herzogin tauschen. Nur um eines wird sie beneidet: dass sich nicht unter Druck steht, zur Arbeit zurückzukehren.
Katie, 33, kann sich nach der Geburt ihrer Tochter Mila höchstens neun Monate Auszeit leisten. Danach endet in Groβbritannien der Mutterschutz.
Dennoch schätzt sie sich glücklich. Der Nationale Gesundheitsdienst zahlt ihr während der Babypause zwei Monate lang ihren normalen Lohn weiter, und für sechs weitere Monate die Hälfte ihres Lohns. Gleichzeitig stehen ihr vom Staat 500 Pfund Mutterschaftsgeld im Monat zu, umgerechnet etwa 580 Euro. Und Kindergeld bekommt sie, bis ihre Tochter das 16. Lebensjahr vollendet hat: monatlich umgerechnet 100 Euro. Die Herzogin von Cambridge hingegen muss auf diese Leistung verzichten: Eltern, die mehr als 50.000 Pfund im Jahr verdienen, wird das Kindergeld gekappt.
Wenn Katie zur Arbeit zurückkehrt, werden sich ihre Mutter und ihre Schwiegermutter um ihr Baby kümmern. Damit spart sie viel Geld: eine Creche für Kinder unter zwei kostet im Monat mindestens 400 Pfund, also in etwa 460 Euro. Und: Krippenplätze sind rar.
Die Finanzen sind das größte Problem, sagt Michele. Sie ist wie die Herzogin von Cambridge Jahrgang 82, und sie hat sogar in derselben Woche geheiratet wie Kate.
Sie und ihr Mann Tom seien die bürgerliche Variante der 'Königskinder', meint Michele.
Michele arbeitete bis kurz vor der Entbindung in einem Zentrum für Behinderte. Nun will sie ein Jahr aussetzen, drei Monate davon unbezahlt. Danach muss Michele wieder voll einsteigen. Sie hat keine andere Wahl. Vor 30 Jahren sind in Großbritannien nur 24 Prozent der Mütter innerhalb eines Jahres zu ihrem Job zurückgekehrt, inzwischen sind es 76 Prozent. Denn die hohen Lebenshaltungskosten lassen sich nur durch ein doppeltes Gehalt bewältigen. Und Micheles Mann? Theoretisch hätten ihm 14 Tage bezahlter Vaterschaftsurlaub zugestanden, pro Woche 136 Pfund. Das konnte sich die junge Familie nicht leisten.
Nach jüngsten Statistiken wird Micheles Tochter Elisa ihre Eltern bis zum 21. Lebensjahr rund 220.000 Pfund kosten. Die gröβten Ausgabe-Posten sind Ausbildung und Kinderbetreuung. Aber so langfristig haben Michele und ihr Mann Tom nicht geplant. Sonst hätten sie womöglich ganz auf Kinder verzichtet.
Du kannst mit einem Baby nicht warten, bis du genug Geld hast, denn vielleicht wirst du niemals reich sein.