Während die Kohlendioxid-Emissionen der Menschheit Jahr für Jahr auf neue Rekordhöhen schnellen, steigen die Temperaturen seit rund 15 Jahren erstaunlich langsam an. Die Suche nach der Ursache für diese gebremste Erwärmung der Atmosphäre drängt, nehmen Klimaskeptiker sie doch gerne als Argument gegen den anthropogenen Klimawandel:
"Wir können nun jedoch mit unseren statistischen Analysen nachweisen, dass sich auch die Verlangsamung der Erwärmung auf Eingriffe des Menschen in das Klimasystem zurückführen lässt. Dahinter stecken die Auswirkung des Montrealer Protokolls zum Bann ozonschädigender Substanzen wie FCKW und Veränderungen in der asiatischen Landwirtschaft, die die Methanemissionen senkten",
erklärt Francisco Estrada von der Freien Universität Amsterdam und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. Er und sein Team haben für den Zeitraum von 1850 bis 2010 Temperaturdaten analysiert, und ab 1880 auch die Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und später FCKW:
"Anhand der Messdaten haben wir mit statistischen Methoden analysiert, wie einzelne Faktoren zur Erwärmung beitragen und zum sogenannten Strahlungsantrieb. Diesen Begriff hat der Weltklimarat IPCC eingeführt. Er beschreibt, wie stark sich die Energiebilanz der Erde durch Kohlendioxid, Aerosole oder die Sonnenaktivität verändert. Wir finden in allen Datensätzen einen gemeinsamen, nicht-linearen Langzeittrend: Dieser Trend folgt den Veränderungen im Strahlungsantrieb durch die Treibhausgase."
So kühlte das Klima zwischen den 1940er und 1960er Jahren ab, stellt Francisco Estrada fest. Die klassische Erklärung für dieses Phänomen seien einmal die natürliche Variabilität des Klimas und zum anderen die Wirkung der Aerosole, die die Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg freisetzte und die das Sonnenlicht abschirmten:
"Das ist sicher auch Teil der Erklärung, aber wir sehen für diesen Zeitraum zusätzlich eine Verminderung des Strahlungsantriebs durch das Kohlendioxid. Es wurde einfach weniger davon emittiert, und zwar aufgrund von sozio-ökonomischen Faktoren wie der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs."
Und wenn die CO2-Emissionen sinken, sinkt bald darauf auch der Strahlungsantrieb und damit die globale Durchschnittstemperatur. Die erste wirtschaftliche Erholungsphase nach dem Krieg brachte noch keine Umkehr dieses Trends. Die kam erst in den 1960er-Jahren:
"Am Ende dieser ersten Erholungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg setze ein sehr großer Wirtschaftsboom ein, und der führte zu einem scharfen Anstieg des Strahlungsantriebs. Damals begann die andauernde globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts."
Und eben diese Erwärmung verlangsamte sich Mitte der 1990er-Jahre, und zwar - den Analysen zufolge - unter anderem aufgrund des Montrealer Protokolls. Schließlich schädigen die damals verbotenen FCKW nicht nur die Ozonschicht, sondern sie sind auch höchst wirksame Treibhausgase. Nun hat ein unabhängiges Forscherteam der University of Oxford diese statistischen Analysen unter die Lupe genommen. Felix Pretis:
"Unsere Kollegen konnten tatsächlich bei plötzlichen Temperaturveränderungen Ursache und Wirkung einander zuordnen. Wir haben aufgrund ihrer Analysen mit einem einfachen Modell berechnet, dass die globale Durchschnittstemperatur ohne das FCKW-Verbot heute um 0,1 Grad Celsius höher läge. Allerdings reichen diese 0,1 Grad nicht aus, um die gesamte Verlangsamung von rund 0,3 Grad zu erklären."
Andere Faktoren wie die Pufferwirkung der Tiefsee, deren Wasser sich inzwischen auch erwärmt, spielten wohl ebenfalls eine Rolle, erklärt Felix Pretis. Dem stimmt auch Francisco Estrada zu: Das Klima sei ein komplexes System, aber immerhin zeigten die Analysen, dass der Mensch wirklich aktiv gegen den Klimawandel vorgehen könne.
"Wir können nun jedoch mit unseren statistischen Analysen nachweisen, dass sich auch die Verlangsamung der Erwärmung auf Eingriffe des Menschen in das Klimasystem zurückführen lässt. Dahinter stecken die Auswirkung des Montrealer Protokolls zum Bann ozonschädigender Substanzen wie FCKW und Veränderungen in der asiatischen Landwirtschaft, die die Methanemissionen senkten",
erklärt Francisco Estrada von der Freien Universität Amsterdam und der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. Er und sein Team haben für den Zeitraum von 1850 bis 2010 Temperaturdaten analysiert, und ab 1880 auch die Emissionen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und später FCKW:
"Anhand der Messdaten haben wir mit statistischen Methoden analysiert, wie einzelne Faktoren zur Erwärmung beitragen und zum sogenannten Strahlungsantrieb. Diesen Begriff hat der Weltklimarat IPCC eingeführt. Er beschreibt, wie stark sich die Energiebilanz der Erde durch Kohlendioxid, Aerosole oder die Sonnenaktivität verändert. Wir finden in allen Datensätzen einen gemeinsamen, nicht-linearen Langzeittrend: Dieser Trend folgt den Veränderungen im Strahlungsantrieb durch die Treibhausgase."
So kühlte das Klima zwischen den 1940er und 1960er Jahren ab, stellt Francisco Estrada fest. Die klassische Erklärung für dieses Phänomen seien einmal die natürliche Variabilität des Klimas und zum anderen die Wirkung der Aerosole, die die Industrie nach dem Zweiten Weltkrieg freisetzte und die das Sonnenlicht abschirmten:
"Das ist sicher auch Teil der Erklärung, aber wir sehen für diesen Zeitraum zusätzlich eine Verminderung des Strahlungsantriebs durch das Kohlendioxid. Es wurde einfach weniger davon emittiert, und zwar aufgrund von sozio-ökonomischen Faktoren wie der Weltwirtschaftskrise und des Zweiten Weltkriegs."
Und wenn die CO2-Emissionen sinken, sinkt bald darauf auch der Strahlungsantrieb und damit die globale Durchschnittstemperatur. Die erste wirtschaftliche Erholungsphase nach dem Krieg brachte noch keine Umkehr dieses Trends. Die kam erst in den 1960er-Jahren:
"Am Ende dieser ersten Erholungsphase nach dem Zweiten Weltkrieg setze ein sehr großer Wirtschaftsboom ein, und der führte zu einem scharfen Anstieg des Strahlungsantriebs. Damals begann die andauernde globale Erwärmung des 20. Jahrhunderts."
Und eben diese Erwärmung verlangsamte sich Mitte der 1990er-Jahre, und zwar - den Analysen zufolge - unter anderem aufgrund des Montrealer Protokolls. Schließlich schädigen die damals verbotenen FCKW nicht nur die Ozonschicht, sondern sie sind auch höchst wirksame Treibhausgase. Nun hat ein unabhängiges Forscherteam der University of Oxford diese statistischen Analysen unter die Lupe genommen. Felix Pretis:
"Unsere Kollegen konnten tatsächlich bei plötzlichen Temperaturveränderungen Ursache und Wirkung einander zuordnen. Wir haben aufgrund ihrer Analysen mit einem einfachen Modell berechnet, dass die globale Durchschnittstemperatur ohne das FCKW-Verbot heute um 0,1 Grad Celsius höher läge. Allerdings reichen diese 0,1 Grad nicht aus, um die gesamte Verlangsamung von rund 0,3 Grad zu erklären."
Andere Faktoren wie die Pufferwirkung der Tiefsee, deren Wasser sich inzwischen auch erwärmt, spielten wohl ebenfalls eine Rolle, erklärt Felix Pretis. Dem stimmt auch Francisco Estrada zu: Das Klima sei ein komplexes System, aber immerhin zeigten die Analysen, dass der Mensch wirklich aktiv gegen den Klimawandel vorgehen könne.