„Das ist ne Riesenfrechheit“
„Ich finde das unverschämt, wenn wir zahlen und die im falschen Pott landen, geht ja gar nicht“
„Find ich super, wenn mit unseren Gebühren so umgegangen wird, find ich toll, da weiß man, wo das Geld hinwandert.“
Bei vielen Studenten äußert sich der Frust in zynischen Bemerkungen. Ohnehin birgt das Thema Studiengebühren nach wie vor viel Sprengstoff, erst recht nach der jetzt bekannt gewordenen Falschbuchung. Der Hintergrund: Ein Teil der Gebühren fließt in die Verwaltungspauschale. Finanziert werden sollen dadurch Kosten, die durch die Erhebung, Verteilung und Verwendung der Studienbeiträge entstehen. Dazu zählen etwa die Personalkosten für die Sachbearbeiter, genauso wie für die Einrichtung der Arbeitsplätze. In den ersten beiden Semestern seit Einführung der Gebühren vor eineinhalb Jahren ging dabei allerdings etwas schief, wie Unikanzler Stefan Schwartze jetzt eingeräumt hat.
„Da haben wir gesehen, dass nicht nur Arbeitsmaterialien beschafft worden sind, die jetzt nicht unmittelbar mit Verwaltungsarbeiten zusammenhängen, sondern Bestuhlung für Seminarräume und Schiebetafeln, und das war nicht Sinn und Zweck, solche Maßnahmen aus Studienbeiträgen zu finanzieren.“
Geprüft wurde erst auf Anfrage der Studierenden, die bereits im November vergangenen Jahres wissen wollten, wofür das Geld im Einzelnen eigentlich ausgegeben wurde. Bis dahin sah Schwartze keinen Anlass für eine genauere Überprüfung, denn die Ausgaben erschienen ihm eigentlich schlüssig.
„Das ist dann durch die Initiative der Studis veranlasst worden, dass wir genauer hingeguckt haben, bis eine Mitarbeiterin ins Archiv gestiegen ist, um wirklich die Rechnungen anzusehen, und dadurch ist es nach und nach aufgedeckt worden.“
Das Ergebnis: Die Verwaltungspauschale wurde frei interpretiert. Heißt: Gelder, die sonst aus dem regulären Verwaltungsbudget genommen werden, nahm man aus dem Topf der Verwaltungspauschale der Studiengebühren. Die Studenten halten das für skandalös und gehen noch weiter: Dahinter stecke System, so Studierendenvertreter André Schnepper.
„Ich vermute dahinter durchaus Absicht, wenn wir uns angucken, dass die Uni sechs bis sieben Prozent der Gebühren in die Verwaltungspauschale gibt, ist von Anfang an ein viel zu hoher Betrag gewesen, das muss man als Reserve sehen, was sich das Rektorat angelegt hat, die gezielt genutzt wird, um Engpässe zu beseitigen.“
Der Generalverdacht richtet sich auch gegen Kanzler Stefan Schwartze. Der hätte schließlich wissen müssen, was in seiner Verwaltung passiert. So ein Fehler könne nicht versehentlich auftreten.
„Wenn dem so ist, dann muss man sagen, dass er seine Verwaltung scheinbar nicht im Griff hat. Ich glaube das aber nicht, ich glaube vielmehr, dass das gezielt passiert ist. In einer so großen Verwaltung wie der Uni Münster ist es so, dass nicht irgendein Mitarbeiter jetzt einfach mal Buchungen über 180.000 Euro vornimmt und sich das nicht absegnen lässt, da muss von höherer Stelle der Segen gekommen sein.“
Das Misstrauen ist groß, entsprechend verlangen die Studierendenvertreter Akteneinsicht in die Haushaltsbücher und vor allem mehr Transparenz bei der Verwaltung der Studiengebühren.
„Dass man da deutlich sieht, was Verwaltungspauschale ist, dass das Rektorat sich grundsätzlich Transparenz auf die Fahnen schreibt und nicht diese Desinformationspolitik weiter fortführt.“
Das Geld ist bereits zurückgebucht worden. Außerdem will Kanzler Schwartze dafür sorgen, dass demnächst noch genauer geprüft wird.
„Bisher war das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet, aber die vier Augen kamen aus einem Dezernat und jetzt kommt ein weiteres Augenpaar aus dem Dezernat für Studienangelegenheiten, ich denke, dass dadurch ne bessere Kontrolle an der Stelle stattfindet.“
Hinzu kommt eine externe Prüfung, denn künftig wird der Jahresabschlussbericht einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgelegt. Damit, so meint Andre Schnepper, sei die Sache aber längst nicht vom Tisch. Vielmehr geht er davon aus, dass die grundsätzliche Diskussion um Studiengebühren erneut an Fahrt gewinnt.
„Das ist etwas, was Studierenden sehr nahe geht, wenn ihre Gelder fehlverwendet werden, und es wird nicht die Zustimmung für Gebühren steigern, sondern die Ablehnung zunehmen lassen.“
„Ich finde das unverschämt, wenn wir zahlen und die im falschen Pott landen, geht ja gar nicht“
„Find ich super, wenn mit unseren Gebühren so umgegangen wird, find ich toll, da weiß man, wo das Geld hinwandert.“
Bei vielen Studenten äußert sich der Frust in zynischen Bemerkungen. Ohnehin birgt das Thema Studiengebühren nach wie vor viel Sprengstoff, erst recht nach der jetzt bekannt gewordenen Falschbuchung. Der Hintergrund: Ein Teil der Gebühren fließt in die Verwaltungspauschale. Finanziert werden sollen dadurch Kosten, die durch die Erhebung, Verteilung und Verwendung der Studienbeiträge entstehen. Dazu zählen etwa die Personalkosten für die Sachbearbeiter, genauso wie für die Einrichtung der Arbeitsplätze. In den ersten beiden Semestern seit Einführung der Gebühren vor eineinhalb Jahren ging dabei allerdings etwas schief, wie Unikanzler Stefan Schwartze jetzt eingeräumt hat.
„Da haben wir gesehen, dass nicht nur Arbeitsmaterialien beschafft worden sind, die jetzt nicht unmittelbar mit Verwaltungsarbeiten zusammenhängen, sondern Bestuhlung für Seminarräume und Schiebetafeln, und das war nicht Sinn und Zweck, solche Maßnahmen aus Studienbeiträgen zu finanzieren.“
Geprüft wurde erst auf Anfrage der Studierenden, die bereits im November vergangenen Jahres wissen wollten, wofür das Geld im Einzelnen eigentlich ausgegeben wurde. Bis dahin sah Schwartze keinen Anlass für eine genauere Überprüfung, denn die Ausgaben erschienen ihm eigentlich schlüssig.
„Das ist dann durch die Initiative der Studis veranlasst worden, dass wir genauer hingeguckt haben, bis eine Mitarbeiterin ins Archiv gestiegen ist, um wirklich die Rechnungen anzusehen, und dadurch ist es nach und nach aufgedeckt worden.“
Das Ergebnis: Die Verwaltungspauschale wurde frei interpretiert. Heißt: Gelder, die sonst aus dem regulären Verwaltungsbudget genommen werden, nahm man aus dem Topf der Verwaltungspauschale der Studiengebühren. Die Studenten halten das für skandalös und gehen noch weiter: Dahinter stecke System, so Studierendenvertreter André Schnepper.
„Ich vermute dahinter durchaus Absicht, wenn wir uns angucken, dass die Uni sechs bis sieben Prozent der Gebühren in die Verwaltungspauschale gibt, ist von Anfang an ein viel zu hoher Betrag gewesen, das muss man als Reserve sehen, was sich das Rektorat angelegt hat, die gezielt genutzt wird, um Engpässe zu beseitigen.“
Der Generalverdacht richtet sich auch gegen Kanzler Stefan Schwartze. Der hätte schließlich wissen müssen, was in seiner Verwaltung passiert. So ein Fehler könne nicht versehentlich auftreten.
„Wenn dem so ist, dann muss man sagen, dass er seine Verwaltung scheinbar nicht im Griff hat. Ich glaube das aber nicht, ich glaube vielmehr, dass das gezielt passiert ist. In einer so großen Verwaltung wie der Uni Münster ist es so, dass nicht irgendein Mitarbeiter jetzt einfach mal Buchungen über 180.000 Euro vornimmt und sich das nicht absegnen lässt, da muss von höherer Stelle der Segen gekommen sein.“
Das Misstrauen ist groß, entsprechend verlangen die Studierendenvertreter Akteneinsicht in die Haushaltsbücher und vor allem mehr Transparenz bei der Verwaltung der Studiengebühren.
„Dass man da deutlich sieht, was Verwaltungspauschale ist, dass das Rektorat sich grundsätzlich Transparenz auf die Fahnen schreibt und nicht diese Desinformationspolitik weiter fortführt.“
Das Geld ist bereits zurückgebucht worden. Außerdem will Kanzler Schwartze dafür sorgen, dass demnächst noch genauer geprüft wird.
„Bisher war das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet, aber die vier Augen kamen aus einem Dezernat und jetzt kommt ein weiteres Augenpaar aus dem Dezernat für Studienangelegenheiten, ich denke, dass dadurch ne bessere Kontrolle an der Stelle stattfindet.“
Hinzu kommt eine externe Prüfung, denn künftig wird der Jahresabschlussbericht einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft vorgelegt. Damit, so meint Andre Schnepper, sei die Sache aber längst nicht vom Tisch. Vielmehr geht er davon aus, dass die grundsätzliche Diskussion um Studiengebühren erneut an Fahrt gewinnt.
„Das ist etwas, was Studierenden sehr nahe geht, wenn ihre Gelder fehlverwendet werden, und es wird nicht die Zustimmung für Gebühren steigern, sondern die Ablehnung zunehmen lassen.“