Wattenmeer
Geburtenrekord bei Kegelrobben auf Helgoland

Auf Helgoland ist eine Rekordzahl von neugeborenen Kegelrobben erfasst worden. Wie der Verein Jordsand meldete, wurden in der Wurfsaison 2023/24 an einem Tag 793 Jungtiere an den Stränden der Hochseeinsel erfasst.

    Schleswig-Holstein, Helgoland: Eine junge Kegelrobbe liegt auf der Helgoländer Düne.
    Ein Kegelrobben-Jungtier auf Helgoland (Rainer Jensen/dpa)
    Das seien so viele wie noch nie in einem Winter. Zu den Kegelrobben-Geburten an der Wattenmeerküste liegen dem Verein noch keine genauen Zahlen vor. Der Nachwuchs der größten Raubtiere Deutschlands kommt von November bis Januar zur Welt.

    Viel Arbeit für Aufzuchtstationen

    Für die beiden Seehundstationen an den Küsten von Niedersachsen und Schleswig-Holstein bedeutet das viel Arbeit; die Aufzuchtstationen haben in den vergangenen Wochen Dutzende Jungtiere in Obhut genommen. In der Seehundstation in Friedrichskoog wurden in dieser Saison etwa 30 kleine Kegelrobben gepflegt, in der Station im ostfriesischen Norddeich sind es derzeit 17, wie die Einrichtungen mitteilten.
    In ihren ersten Lebenswochen sind die kleinen Robben sehr anfällig für Störungen. Anders als Seehundbabys können sie mit ihrem weißen, langhaarigen Babyfell zunächst nicht schwimmen, erst nach dem Fellwechsel gehen sie ins Wasser.
    Kegelrobben waren an deutschen Küsten lange Zeit ausgerottet - Fischer empfanden sie als Konkurrenz und machten Jagt auf die Tiere. Seit den 1980er Jahren sind sie wieder vermehrt im Wattenmeer und in der Ostsee vertreten. Sie gelten in Deutschland aber immer noch als bedroht.
    Diese Nachricht wurde am 22.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.