David Fabricius, im Hauptberuf Pastor im ostfriesischen Osteel, war bestens vernetzt und stand in regem Austausch mit dem dänischen Astronomen Tycho Brahe, den er auch in Wandsbek und Prag besucht hat.
Sein Sohn Johann erfuhr beim Studium in Leiden von der Erfindung des Teleskops. Mit einem Exemplar reiste er zum Vater nach Ostfriesland, wo beide die Flecken auf der Sonne bemerkten. Sie waren nicht die ersten, die dieses Phänomen gesehen haben – aber Johann veröffentlichte als erster eine kleine Abhandlung über diese Entdeckung.
Katholische Konkurrenten wie Galileo Galilei ignorierten das Buch des Protestanten, während Johannes Kepler voll des Lobes war. Der Sohn Johann Fabricius starb völlig unerwartet im Alter von dreißig Jahren. Vier Monate später, im Mai 1617, wurde David Fabricius von einem Bauern erschlagen, den er von der Kanzel herab des Viehdiebstahls bezichtigt haben soll. Das Pfarrhaus wurde geräumt. Ein Großteil des Nachlasses der Astronomenfamilie ging verloren.
Der damals sehr verbreitete Name Fabricius macht es äußerst aufwendig, nach Material der beiden zu suchen – doch hin und wieder finden Historiker noch unbekannte Schriften in den Archiven. Die Fabricius-Saga geht also weiter.