Sie sei eine inspirierende Kraft der Erneuerung gewesen, die sich für Glaubensfreiheit und die bewusste Entscheidung zum christlichen Glauben eingesetzt habe, sagte Präses Otto dem Deutschlandfunk. Durch ihre Betonung der Erwachsenentaufe als persönliches Bekenntnis und ihre Trennung von Kirche und Staat hätten sie einen radikalen Schritt gewagt, der die religiöse Landschaft nachhaltig verändert habe. Trotz heftiger Verfolgung blieben die Täufer ihrem Glauben treu - insbesondere der Gewaltlosigkeit, Feindesliebe und der Verantwortung füreinander, führte Otto aus. Ihre gemeinschaftliche, einfache Lebensweise und ihr tiefer Sinn für Gerechtigkeit und Frieden seien bis heute eine Inspiration - auch für die Freien evangelischen Gemeinden.
Heute vor genau 500 Jahren fanden in der Schweiz die ersten Glaubenstaufen der Neuzeit statt. Seitdem gehen weltweit verschiedene religiöse Strömungen auf sie zurück – darunter die Mennoniten, Amischen und Hutterer. Darüber hinaus hatten sie Einfluss auf andere Gemeinschaften.
Die Täuferbewegung entstand vor dem Hintergrund der vor allem mit Martin Luther verbundenen Reformationszeit. Ihr Name geht auf die Überzeugung zurück, sich erst im Erwachsenenalter taufen zu lassen – als aktives Bekenntnis zum Glauben. Auch wegen der Ablehnung der Kindstaufe wurden Täufer von katholischer wie protestantischer Seite verfolgt. Rund 1.000 wurden – historisch belegt – hingerichtet.
Diese Nachricht wurde am 21.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.