Bund Freier evangelischer Gemeinden
Gedenken an 500 Jahre Täuferbewegung: "Sie haben die religiöse Landschaft nachhaltig verändert"

Der Bund Freier evangelischer Gemeinden hat die Bedeutung der vor 500 Jahren entstandenen Täuferbewegung gewürdigt.

    Blick auf den Turm der Kirche St. Lamberti in Münster. In den drei eisernen Körben sollen die Leichname der Täufer Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling nach deren Hinrichtung im Jahr 1536 aufgehängt worden sein.
    Blick auf den Turm der Kirche St. Lamberti in Münster. In den eisernen Körben sollen die Leichname von drei bekannten Täufern nach deren Hinrichtung im Jahr 1536 aufgehängt worden sein. (dpa / Friso Gentsch)
    Sie sei eine inspirierende Kraft der Erneuerung gewesen, die sich für Glaubensfreiheit und die bewusste Entscheidung zum christlichen Glauben eingesetzt habe, sagte Präses Otto dem Deutschlandfunk. Durch ihre Betonung der Erwachsenentaufe als persönliches Bekenntnis und ihre Trennung von Kirche und Staat hätten sie einen radikalen Schritt gewagt, der die religiöse Landschaft nachhaltig verändert habe. Trotz heftiger Verfolgung blieben die Täufer ihrem Glauben treu - insbesondere der Gewaltlosigkeit, Feindesliebe und der Verantwortung füreinander, führte Otto aus. Ihre gemeinschaftliche, einfache Lebensweise und ihr tiefer Sinn für Gerechtigkeit und Frieden seien bis heute eine Inspiration - auch für die Freien evangelischen Gemeinden.
    Heute vor genau 500 Jahren fanden in der Schweiz die ersten Glaubenstaufen der Neuzeit statt. Seitdem gehen weltweit verschiedene religiöse Strömungen auf sie zurück – darunter die Mennoniten, Amischen und Hutterer. Darüber hinaus hatten sie Einfluss auf andere Gemeinschaften.
    Die Täuferbewegung entstand vor dem Hintergrund der vor allem mit Martin Luther verbundenen Reformationszeit. Ihr Name geht auf die Überzeugung zurück, sich erst im Erwachsenenalter taufen zu lassen – als aktives Bekenntnis zum Glauben. Auch wegen der Ablehnung der Kindstaufe wurden Täufer von katholischer wie protestantischer Seite verfolgt. Rund 1.000 wurden – historisch belegt – hingerichtet.
    An verschiedenen Orten wird es dieses Jahr zahlreiche Veranstaltungen in Erinnerung an die Anfänge der Täufer vor 500 Jahren geben.
    Diese Nachricht wurde am 21.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.