Das Erdbeben und der darauf folgende Tsunami, der vor drei Jahren auf die japanische Küste traf und die Atomkatastrophe von Fukushima auslöste, töteten fast 19.000 Menschen. Infolge des Erdbebens und des Tsunamis kamen rund 15.900 Menschen ums Leben, rund 2.600 Personen gelten noch immer als vermisst und weitere fast 3.000 Menschen starben an Folgeschäden oder begingen Selbstmord.
Schweigeminute für die Opfer
Dieser Opfer gedachte Japan um 14.46 Uhr Ortszeit am Dienstag mit einer Schweigeminute. Im ganzen Land ruhte für diesen kurzen Moment das öffentliche Leben. Es war genau der Zeitpunkt, als am 11. März 2011 ein Erdbeben der Stärke Neun die Insel erschütterte. Wenig später traf der Tsunami auf Land. "In den vergangenen drei Jahren haben die Menschen in der Region, die noch immer unter harten Bedingungen leben, mit einem starken Sinn für Solidarität zahlreiche Schwierigkeiten überwunden", sagte der 80-jährige Kaiser Akihito auf einer Gedenkveranstaltung in der Hauptstadt Tokio.
Menschen leben in Provisorien
Doch die Realität sieht in weiten Teilen der Katastrophengebiete anders aus: Auch drei Jahre nach der Dreifachkatastrophe leben weiterhin rund 267.000 Menschen in containerähnlichen Behelfsgebäuden oder anderen vorübergehenden Unterkünften. Der Wiederaufbau kommt laut einer Umfrage der Zeitung "Tokyo Shimbun" nur schleppend voran. Ministerpräsident Shinzo Abe versprach erneut, den Wiederaufbau zu beschleunigen. Seine Regierung werde die Bebauungspläne so umfassend wie möglich vorantreiben, sagte Abe.
Erste Atomkraftwerke fahren hoch
Von Protesten unbeeindruckt will die japanische Regierung schon bald wieder die ersten Atomkraftwerke im Land hochfahren. Noch sind alle 48 Reaktoren des Landes zu verschärften Sicherheitsprüfungen abgeschaltet. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami war es im AKW Fukushima Daiichi zu Kernschmelzen gekommen. Es war der schwerste Atomunfall seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986.