Aber lernen Schüler auch wirklich mehr, wenn sie sich mit Geschichte nicht nur in der Schulklasse beschäftigen, sondern auch an "außerschulischen Lernorten"? Die Forschungsstelle SED-Staat kam zu dem Schluss: leider nicht. Die Wissenschaftler machen dafür die mangelnde Vertiefung solcher Besuche verantwortlich. Der historische Ausflug müsse im Unterricht auch vor- und nachbehandelt werden.
Dabei zeigen Studien immer wieder: Eine bessere Vermittlung – gerade der jüngeren Geschichte – ist dringend geboten. Eine neue Studie aus Erfurt etwa kommt zu dem Ergebnis, dass nur die Hälfte der 18- bis 24-jährigen Thüringer die DDR für einen Unrechtsstaat hält.
Die Thüringer Landesregierung erwägt angesichts dieser Defizite, DDR-Wissen prüfungsrelevant zu machen. Außerdem wird über Pflichtbesuche in Gedenkstätten nachgedacht.
Campus & Karriere fragt: Welche Rolle spielen Gedenkstättenbesuche derzeit im Geschichtsunterricht? Wie müssen sie eingebunden werden, damit bei den Schülern etwas hängen bleibt? Und warum wissen Schüler so wenig über die Geschichte des 20. Jahrhunderts?
Gesprächsgäste:
- Sylvia Löhrmann, Schulministerin NRW
- Jochen Voit, Leiter Gedenkstätte Andreasstraße im ehemaligen Erfurter Stasigefängnis
- Peter Droste, Vorsitzender des Geschichtslehrerverbandes NRW
- Babette Winter, Staatssekretärin für Kultur in der Staatskanzlei Thüringens
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