Damit endet ein wochenlanges diplomatisches Tauziehen, das zuletzt die Länder und Ethnien des Westbalkans erneut spaltete. Die entsprechende Resolution wurde mit 84 Stimmen bestätigt; 68 Länder enthielten sich. 19 Staaten stimmten dagegen, darunter Serbien, Russland und China. Serbiens Präsident Vucic sagte in der Sitzung der Vollversammlung, die Resolution werde alte Wunden aufreißen. Der Entwurf für die Resolution wurde unter anderem von Deutschland ausgearbeitet. Der "Tag der Reflexion und des Gedenkens" soll erstmals 2025 offiziell begangen werden.
In der bosnischen Stadt Srebrenica hatten serbische Einheiten im Sommer 1995 während des Bosnien-Krieges (1992-1995) rund 8.000 muslimische Männer und Jungen ermordet. UNO-Blauhelmsoldaten griffen nicht ein. Das Massaker gilt als eines der schlimmsten Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg und wurde von internationalen Gerichten als Völkermord eingestuft.
Das UNO-Kriegsverbrechertribunal hatte den damaligen bosnischen Serbenführer Karadzic und seinen Armeechef Mladic unter anderem wegen des Massakers von Srebrenica zu lebenslanger Haft verurteilt.
Diese Nachricht wurde am 23.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.