Die Mehrheit der manipulierten Kleinwagen, 468.000 Autos, wurden für den Konkurrenten Nissan Motor gebaut. Nissan, Partner von Renault, hatte die Manipulation entdeckt.
Mitarbeiter hätten Reifendruckwerte gefälscht, um den Verbrauch günstiger und damit die CO2-Werte geringer erscheinen zu lassen, teilte Mitsubishi mit. Mitsubishi-Aktien brachen mehr um als 15 Prozent ein.
Verbrauchswerte von Kraftstoffen geschönt
Mitsubishi-Chef Tetsuo Aikawa räumte ein: Die Verbrauchstests, die Nissan vorgenommen habe, seien von den Daten, die Mitsubishi Motors den Behörden vorgelegt habe, abgewichen. Die Diskrepanz habe wahrscheinlich etwa fünf bis zehn Prozent betragen, sagte er. Der Verbrauch der Autos wäre also bei ordnungsgemäßem Vorgehen um fünf bis zehn Prozent höher gewesen als Mitsubishi Motors angegeben hatte. Durch den vorgetäuschten niedrigeren Kraftstoffverbrauch erscheinen auch die CO2-Werte geringer.
Es handle sich allerdings nicht um Abgastests wie beim VW-Skandal, erklärte ein Sprecher von Mitsubishi Deutschland. Im September vergangenen Jahres hatte VW massive Abgas-Manipulationen in den USA zugegeben. Der Skandal ging mit einem großen Imageschaden einher.
Spezielle Kleinwagen betroffen
Die Manipulationen bei Mitsubishi betreffen besondere Kleinwagen, genannt Kei-Car. Deren Motoren haben einen Hubraum von höchstens 660 Kubikzentimeter, die Autos dürfen nicht breiter als rund eineinhalb Meter sein. Für diese Wagen gibt es in Japan Steuervorteile. Vier Modelle sind laut Konzernchef betroffen, deren Verkauf gestoppt worden sei.
Zwar beschränken sich die jetzt aufgedeckten Manipulationen auf Tests an Fahrzeugen in Japan. Mitsubishi will nun aber auch Modelle unter die Lupe nehmen, die für die Auslandsmärkte produziert wurden. Dies gebiete der "Ernst der Lage". Eine unabhängige Prüfkommission soll die Vorgänge aufklären.
Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt hatte der Konzern gestanden, jahrzehntelang Defekte an Fahrzeugen vertuscht zu haben.
(vic/kis)