Sport
Gefahr von Kopfverletzungen: FIFA und WHO starten Aufklärungskampagne

Der Fußball-Weltverband FIFA hat gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Aufklärungskampagne rund um Kopfverletzungen gestartet. Unter dem Motto "Vermuten und schützen: Kein Spiel ist das Risiko wert" sollen Spieler, Trainer, Mediziner und die Öffentlichkeit für die Symptome von Gehirnerschütterungen sensibilisiert werden.

    Während eines Fußballspiels treffen zwei Spieler im Sprung nach oben mit den Köpfen zusammen.
    Zwei Fußballer treffen mit den Köpfen zusammen. (IMAGO/ActionPictures)
    Eine Gehirnerschütterung sei ein Schädel-Hirn-Trauma und sollte immer ernst genommen werden, sagte FIFA-Präsident Infantino. Indem man die Anzeichen einer Gehirnerschütterung kenne, sich der Risiken bewusst sei und eine richtige Behandlung vornehmen lasse, trage man dazu bei, dass die Sicherheit der Spieler an erster Stelle stehe.
    Nach Ansicht von WHO-Generaldirektor Tedros sind Gehirnerschütterungen "ein generelles Gesundheitsproblem auf allen Ebenen des Fußballs und in vielen anderen Sportarten, das mehr Aufmerksamkeit und Maßnahmen erfordert". Die Kampagne läuft weltweit auf allen FIFA-Kanälen. Die 211 Mitgliedsverbände erhalten zudem alle nötigen Lehrmittel für eine Verbreitung.

    Demenz, Alzheimer, CTE

    Gehirnerschütterungen sind vor allem in Kontaktsportarten wie Boxen, Eishockey, Rugby und American Football ein großes Risiko. Auch beim Fußball rückt das Thema immer mehr in den Fokus, einige Experten fordern ein Verbot von Kopfbällen. In den USA wurden Kopfbälle im Jugendsport unter elf Jahren bereits vorsorglich verboten. Eine der aufsehenerregendsten Gehirnerschütterungen im Fußball erlitt der damalige deutsche Nationalspieler Christoph Kramer im WM-Finale 2014 gegen Argentinien.
    Nachgewiesene mögliche Spätfolgen von Gehirnerschütterungen sind das frühere Einsetzen von Demenz oder Alzheimer sowie die chronische traumatische Enzephalopathie CTE, eine progressive degenerative Erkrankung des Gehirns.
    Diese Nachricht wurde am 19.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.