Carrie Gracie ist eine mutige Korrespondentin. Sie schreckte nie davor zurück, sich mit der chinesischen Obrigkeit anzulegen. Doch jetzt nahm sie ihre eigene Anstalt ins Visier. Im vergangenen Sommer realisierte sie plötzlich, dass ihre männlichen BBC-Kollegen in Beirut und Washington deutlich mehr Geld bekommen als sie in Peking.
"Als ich nach China ging, hatte ich gesagt, ich mache das nur, wenn ich genauso viel bekomme wie die anderen International Editors. Im Juli 2017 habe ich dann aber diesen riesigen Unterschied entdeckt. Die zwei Männer unter den International Editors bekamen mindestens 50 Prozent mehr als die zwei Frauen."
Heraus kam der große Unterschied durch die neue BBC-Charta. Danach muss die britische Rundfunkanstalt jetzt einmal im Jahr die Namen der Mitarbeiter veröffentlichen, die mehr als 150.000 Pfund jährlich verdienen, umgerechnet 170.000 Euro. Carrie Gracie stand mit ihren 135.000 Pfund Jahresgehalt nicht auf der Liste, auch nicht die Brüsseler Studioleiterin Katya Adler, die also auch weniger als 150.000 Pfund bekommt. Dagegen erschienen die wie sie herausgehobenen Leiter der Studios in Beirut und Washington in den Kategorien bis zu 200.000 Pfund bzw. bis zu 250.000 Pfund.
Carrie Gracie beschwerte sich bei ihren Vorgesetzten, fühlte sich von ihnen getäuscht, bekam ein verbessertes Angebot, aber keine Gleichbehandlung. Daraufhin quittierte sie ihren Job in Peking, heuerte wieder in der Zentrale in London an und schrieb einen offenen Brief:
"Die BBC hat bisher nur über eine Gehaltsdifferenz zwischen Männern und Frauen als Problem geredet, auch aufgrund von unterschiedlichen Posten. Hier geht es aber um Gehaltsdiskriminierung, bei der Männer im gleichen Job mehr Geld bekommen als Frauen, und das verstößt gegen das Gesetz."
"Als ich nach China ging, hatte ich gesagt, ich mache das nur, wenn ich genauso viel bekomme wie die anderen International Editors. Im Juli 2017 habe ich dann aber diesen riesigen Unterschied entdeckt. Die zwei Männer unter den International Editors bekamen mindestens 50 Prozent mehr als die zwei Frauen."
Heraus kam der große Unterschied durch die neue BBC-Charta. Danach muss die britische Rundfunkanstalt jetzt einmal im Jahr die Namen der Mitarbeiter veröffentlichen, die mehr als 150.000 Pfund jährlich verdienen, umgerechnet 170.000 Euro. Carrie Gracie stand mit ihren 135.000 Pfund Jahresgehalt nicht auf der Liste, auch nicht die Brüsseler Studioleiterin Katya Adler, die also auch weniger als 150.000 Pfund bekommt. Dagegen erschienen die wie sie herausgehobenen Leiter der Studios in Beirut und Washington in den Kategorien bis zu 200.000 Pfund bzw. bis zu 250.000 Pfund.
Carrie Gracie beschwerte sich bei ihren Vorgesetzten, fühlte sich von ihnen getäuscht, bekam ein verbessertes Angebot, aber keine Gleichbehandlung. Daraufhin quittierte sie ihren Job in Peking, heuerte wieder in der Zentrale in London an und schrieb einen offenen Brief:
"Die BBC hat bisher nur über eine Gehaltsdifferenz zwischen Männern und Frauen als Problem geredet, auch aufgrund von unterschiedlichen Posten. Hier geht es aber um Gehaltsdiskriminierung, bei der Männer im gleichen Job mehr Geld bekommen als Frauen, und das verstößt gegen das Gesetz."
Viel Zuspruch von Kollegen
Carrie Gracie hat seitdem viel Zuspruch von Kolleginnen und Kollegen innerhalb und außerhalb der BBC bekommen. Viele haben sich mit ihr in den sozialen Medien unter #IStandWithCarrie solidarisiert. Im Medienausschuss des britischen Unterhauses dankte die Labour-Politikerin Harriet Harman der Ex-China-Korrespondentin:
"Sie hat das nicht nur für die Frauen in der BBC und in den Medien getan, sondern für die Frauen im ganzen Land, die unter Gehaltsdiskriminierung leiden. Als Journalistin ist sie außergewöhnlich, aber als Frau, die sich fest verwurzelter Gehaltsdiskriminierung gegenüber sieht, ist sie die Norm."
"Sie hat das nicht nur für die Frauen in der BBC und in den Medien getan, sondern für die Frauen im ganzen Land, die unter Gehaltsdiskriminierung leiden. Als Journalistin ist sie außergewöhnlich, aber als Frau, die sich fest verwurzelter Gehaltsdiskriminierung gegenüber sieht, ist sie die Norm."
Mehr Transparenz gefordert
Die erste Voraussetzung, um die Diskriminierung zu überwinden, sei die Transparenz der Gehälter, sagt die Arbeitsrechtlerin Kiran Daurka:
"Wenn die Bezahlung hinter Geheimniskrämerei verschwindet, schleichen sich ungerechtfertigte Entscheidungen ein. Deshalb ist die Transparenz der Bezahlung absolut notwendig, um zu rechtfertigen, warum bestimmten Menschen bestimmte Summen gezahlt werden."
Die neue BBC-Charta hat diese Transparenz zumindest bei den Spitzengehältern weitgehend hergestellt. Bei den Politikern wie dem neuem Kultur- und Medienminister Matt Hancock hat sie den Ruf ausgelöst, die Spitzengehälter der BBC-Journalisten, das heißt also vor allem der Männer, zu kürzen:
"Die Arbeit für die die BBC ist Öffentlicher Dienst und ein großes Privileg. Doch einige Männer in der BBC bekommen deutlich mehr als öffentlich Bedienstete. BBC-Auslandskorrespondenten sollten jedenfalls auf ihren Posten nicht mehr verdienen als der dortige britische Botschafter."
Die BBC hat sich bisher nur kurz geäußert und auf die Konkurrenz mit den kommerziellen Medien um die Top-Journalisten hingewiesen, die die Gehälter treibe.
"Wenn die Bezahlung hinter Geheimniskrämerei verschwindet, schleichen sich ungerechtfertigte Entscheidungen ein. Deshalb ist die Transparenz der Bezahlung absolut notwendig, um zu rechtfertigen, warum bestimmten Menschen bestimmte Summen gezahlt werden."
Die neue BBC-Charta hat diese Transparenz zumindest bei den Spitzengehältern weitgehend hergestellt. Bei den Politikern wie dem neuem Kultur- und Medienminister Matt Hancock hat sie den Ruf ausgelöst, die Spitzengehälter der BBC-Journalisten, das heißt also vor allem der Männer, zu kürzen:
"Die Arbeit für die die BBC ist Öffentlicher Dienst und ein großes Privileg. Doch einige Männer in der BBC bekommen deutlich mehr als öffentlich Bedienstete. BBC-Auslandskorrespondenten sollten jedenfalls auf ihren Posten nicht mehr verdienen als der dortige britische Botschafter."
Die BBC hat sich bisher nur kurz geäußert und auf die Konkurrenz mit den kommerziellen Medien um die Top-Journalisten hingewiesen, die die Gehälter treibe.