Er sei gegen Ideen, die spalten, sagte Mbappé in Düsseldorf am Tag vor dem ersten EM-Spiel der Franzosen gegen Österreich. Er verteidigte seinen Mannschaftskollegen Marcus Thuram, der zuvor explizit Stellung gegen den rechtspopulistischen Rassemblement National bezogen hatte.
"Wir können etwas verändern. Wir haben die Zukunft unseres Landes in unserer Hand", sagte der 25-jährige Mbappé. "Ich rufe alle jungen Menschen auf, zur Wahl zu gehen." Mbappé sprach vor der Partie gegen Österreich von einem extrem wichtigen Spiel. Es gebe aber auch Dinge, die eine wesentlich größere Bedeutung hätten. "Dies ist ein wichtiger Moment in der Geschichte unseres Landes. Vielleicht ist er so wichtig wie noch nie."
Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps äußerte sich deutlich verhaltener. Er deutete an, dass das EM-Turnier für ihn Priorität habe. "Nach der Euro können wir gerne darüber sprechen", sagte Deschamps angesprochen auf Mbappés Worte. Der französische Fußballverband hatte zuvor bereits vor einer zu großen Politisierung gewarnt.
Als Reaktion auf den Sieg des Rassemblement National bei der Europawahl hatte Frankreichs Präsident Macron die Nationalversammlung aufgelöst und eine vorgezogene Parlamentswahl angekündigt. Diese soll am 30. Juni stattfinden. Sollte in den jeweiligen Wahlkreisen kein Kandidat in der ersten Runde eine absolute Mehrheit holen, gibt es am 7. Juli eine Stichwahl.
Diese Nachricht wurde am 17.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.