Wie der Hamburg Airport auf seiner Internetseite mitteilte, kommt es den gesamten Tag über zu Flugstreichungen und Verzögerungen. Die Polizei bitte Fluggäste, vorerst nicht anzureisen. Das Gelände sei weiträumig abgesperrt. Bis zum späten Vormittag seien bereits 126 Flüge gestrichen worden. Fünf Ankünfte seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden. Bereits gestern Abend waren 27 Flüge mit rund 3.200 Passagieren ausgefallen.
Die Polizei in Hamburg verhandelt unterdessen weiter mit einem Geiselnehmer. Ein bewaffneter Mann hält auf dem Flughafen seine Tochter in seiner Gewalt. Hintergrund soll nach Polizeiangaben ein Sorgerechtsstreit sein. Man müsse davon ausgehen, dass der Mann im Besitz einer scharfen Schusswaffe sei und eventuell auch über Sprengsätze verfüge, erklärte die Polizei. Oberste Priorität habe der Schutz des Mädchens. Nach derzeitigen Erkenntnissen gehe es dem Kind körperlich gut. Auch die Mutter sei inzwischen vort Ort und werde von einem Kriseninterventionsteam betreut.
Kritik an mangelndem Sicherheitskonzept
Die Deutsche Polizeigewerkschaft forderte angesichts des Vorfalls einen besseren Schutz von Flughäfen. Es sei nur schwer vermittelbar, dass etwa Weihnachtsmärkte mit Betonbarrikaden gesichert würden, Flughäfen als Hochsicherheitsbereiche von den Betreibern jedoch stiefmütterlich behandelt würden, sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Teggatz. Die Politik unternehme zu wenig, um Airport-Betreiber zu mehr Schutz zu zwingen. Er vermisse hier auch die Initiative von Bundesinnenministerin Faeser.
Diese Nachricht wurde am 05.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.