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Geisterkonzert von Bodo Wartke
"Das Publikum ist der beste Regisseur"

Musikkabarettist Bodo Wartke sollte zur Verleihung des Salzburger Stiers vor großem Publikum spielen. Doch wegen der Coronapandemie wurde der Auftritt zum Geisterkonzert - auch mit einem Lied über den Virologen Christian Drosten: "Er beruhigt mich immer sehr", sagte Wartke im Dlf.

Bodo Wartke im Corsogespräch mit Sören Brinkmann |
Musikkabarettist Bodo Wartke am Klavier
Musikkabarettist Bodo Wartke sorgt auch ohne Publikum für furiose Stimmung (imago/ Peter Hartenfelser)
Der Salzburger Stier zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen für Kabarettistinnen und Kabarettisten im deutschsprachigen Raum. Der Preis, den die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol verleihen, ging in diesem Jahr an Sarah Bosetti (Deutschland), Florian Scheuba (Österreich) und Renato Kaiser (Schweiz).
Doch die diesjährige Verleihung dürfte in ihrer Form einmalig gewesen sein in der fast 40-jährigen Geschichte des Salzburger Stiers: Die Preisträger waren aus Berlin, Zürich und Wien zugeschaltet und im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks in Köln präsentierte Musikkabarettist Bodo Wartke sein Programm zur Eröffnung der Veranstaltung - statt vor großem Publikum im Live-Stream.
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"Geisterkonzert" mit Bodo Wartke - Das Konzert im Videomitschnitt
Sein "Geisterkonzert" spielte der Klavierkabarettist Bodo Wartke am 15. Mai im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks. Hier können Sie das Konzert als Video sehen.
Streaming-Auftritte sind besser als gar nicht spielen
Für Bodo Wartke ist die Interaktion und der Austausch mit dem Publikum enorm wichtig, sagte er im Dlf. "Das fehlt mir gerade sehr, auch bei der Gestaltung meines neuen Programms." Wartke berichtete außerdem von seinem Erfahrungen, die er bei anderen Streaming-Konzerten in der Coronakrise bereits gemacht habe.
"Das ist natürlich nicht zu vergleichen mit den normalen Konzerten, nach denen ich mich nach wie vor sehr sehne. Aber überhaupt wieder auftreten zu können, hat mir ganz viel bedeutet."
Wir haben noch länger mit Bodo Wartke gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
"Christian Drosten ist beruhigend"
Ab September, so hofft er, könne es möglicherweise wieder Konzerte vor Publikum geben, wenn auch in ungewohnter Form und unter Einhaltung von besonderen Hygieneregeln: "Besser von lachenden maskierten Leuten umgeben zu sein als von schlecht gelaunten." Inzwischen setzt sich Wartke auch inhaltlich mit der Coronakrise auseinander. So singt er beispielsweise über den Podcast des Berliner Virologen Christian Drosten, den er für sehr glaubwürdig und integer halte und der ihn immer "ungemein beruhigt, weil er auch immer sagt, wenn er etwas nicht weiß".
"Das Lied handelt mehr davon, wie es mir mit dem Podcast umgeht als von Christian Drosten selbst."
Äußerungen unserer Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.