Bienen schaffen ohne große Mühen das, wovon menschliche Gesellschaften in gewisser Weise träumen. Das Volk organisiert die Erledigung der verschiedenen Arbeiten selbständig, jedes Individuum wird entsprechend seinen Neigungen und seiner Ausbildung beschäftigt und ist trotzdem in Krisenzeiten flexibel. Denn der Bienenstaat ist nicht nur in fleißige Arbeiterinnen, die eierlegende Königin und die faulen Drohnen unterteilt. Selbst bei den Nahrungsbeschaffern gibt es Spezialisierungen. Ein Teil kümmert sich lediglich um den eiweißreichen Blütenstaub, mit dem die Aufzucht gepäppelt wird, andere dagegen saugen ausschließlich Nektar. Der Rest der "Berufstätigen" schafft Wasser heran, baut Waben und pflegt die Brut.
Wie aber verständigen sich die Bienen untereinander, wer welche Aufgabe übernimmt? Diese Frage hat sich der Neurobiologe Professor Joachim Erber immer wieder gestellt: "Das Problem ist, dass die Bienengesellschaft ja aus 40.000 bis 60.000 Individuen besteht, die nun irgendwie die Arbeit sinnvoll einteilen müssen. Und die Hypothese, die dahinter steht ist, dass es Tiere gibt, die besonders empfindlich sind für bestimmte Reize und deshalb dann die Aufgabe übernehmen." Ein Schlüsselreiz ist beispielsweise die Süße des Nektars. Erst wenn die Mischung süß genug ist, streckt die Biene ihren Rüssel heraus. Je nach Arbeit variieren diese Schlüsselreize und dabei auch die Schwellenwerte. Das wird bei der Bestatterbiene deutlich: Liegen nur wenige tote Bienen im Stock, sprechen lediglich die dafür besonders sensiblen Bienen an. Steigt die Zahl jedoch an, reagieren auch sturere Mitbewohner und packen zum Abtransport mit an.
Allerdings ist das Schema bei Bienen komplizierter. Denn offenbar gibt es bei dem Ganzen auch eine Lernkomponente, bei der sich die unterschiedliche Befähigung der Individuen zum Lernen zeigt. Ricarda Scheiner: "Wir entdeckten riesenhafte Unterschiede im Lernverhalten. Es gibt welche, die lernen nie, es gibt welche, die lernen sehr schnell, und man kann gar nicht sagen, woran das nun liegt." Scheiner führt das auf unterschiedlich starke Motivation zurück. Gemessen hat sich das wiederum mit Hilfe der Zuckerlösung. Ricarda Scheiner: "Wir sind der Meinung, dass wir Motivation tatsächlich messen können, nämlich dass eine Biene um so besser lernt, je größer die Differenz zwischen ihrer Reaktionsschwelle für Zuckerwasser und deren Konzentration ist." Wird die Biene mit außerordentlich süßer Lösung für eine Arbeit belohnt, merkt sie sich das schnell und bevorzugt diese Tätigkeit.
[Quelle: William Vorsatz]
Wie aber verständigen sich die Bienen untereinander, wer welche Aufgabe übernimmt? Diese Frage hat sich der Neurobiologe Professor Joachim Erber immer wieder gestellt: "Das Problem ist, dass die Bienengesellschaft ja aus 40.000 bis 60.000 Individuen besteht, die nun irgendwie die Arbeit sinnvoll einteilen müssen. Und die Hypothese, die dahinter steht ist, dass es Tiere gibt, die besonders empfindlich sind für bestimmte Reize und deshalb dann die Aufgabe übernehmen." Ein Schlüsselreiz ist beispielsweise die Süße des Nektars. Erst wenn die Mischung süß genug ist, streckt die Biene ihren Rüssel heraus. Je nach Arbeit variieren diese Schlüsselreize und dabei auch die Schwellenwerte. Das wird bei der Bestatterbiene deutlich: Liegen nur wenige tote Bienen im Stock, sprechen lediglich die dafür besonders sensiblen Bienen an. Steigt die Zahl jedoch an, reagieren auch sturere Mitbewohner und packen zum Abtransport mit an.
Allerdings ist das Schema bei Bienen komplizierter. Denn offenbar gibt es bei dem Ganzen auch eine Lernkomponente, bei der sich die unterschiedliche Befähigung der Individuen zum Lernen zeigt. Ricarda Scheiner: "Wir entdeckten riesenhafte Unterschiede im Lernverhalten. Es gibt welche, die lernen nie, es gibt welche, die lernen sehr schnell, und man kann gar nicht sagen, woran das nun liegt." Scheiner führt das auf unterschiedlich starke Motivation zurück. Gemessen hat sich das wiederum mit Hilfe der Zuckerlösung. Ricarda Scheiner: "Wir sind der Meinung, dass wir Motivation tatsächlich messen können, nämlich dass eine Biene um so besser lernt, je größer die Differenz zwischen ihrer Reaktionsschwelle für Zuckerwasser und deren Konzentration ist." Wird die Biene mit außerordentlich süßer Lösung für eine Arbeit belohnt, merkt sie sich das schnell und bevorzugt diese Tätigkeit.
[Quelle: William Vorsatz]