Nach fehlerhafter Berichterstattung
Gelbhaar nimmt Entschuldigung des RBB zunächst nicht an

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Gelbhaar will die Entschuldigung des RBB zu fehlerhafter Berichterstattung über Vorwürfe gegen ihn vorerst nicht annehmen. Man könne sich erst entschuldigen, wenn man die Fehler aufgearbeitet habe, betonte Gelbhaar.

    Stefan Gelbhaar (Bündnis 90/Die Grünen), Bundestagsabgeordneter
    Bundestagsabgeordneter und Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar (picture alliance/dpa - Fabian Sommer)
    Der Chefredakteur des RBB, Biesinger, habe sich persönlich mit ihm getroffen und um Entschuldigung gebeten, sagte Gelbhaar der "Berliner Zeitung". Die Aufarbeitung des Falls durch eine externe Kommission begrüßte Gelbhaar nach eigenen Worten.
    Opfer massiver Straftaten geworden zu sein, hinterlasse einen sehr tiefen Riss, sagte Gelbhaar der Zeitung. "Wenn diese falschen Behauptungen dann noch dermaßen breit in der Öffentlichkeit, im eigenen Umfeld, im weiteren Umfeld, überall diskutiert werden - das macht dich kaputt."

    Unabhängige Aufklärung

    Auch RBB-Senderchefin Demmer hatte Gelbhaar am Donnerstag in einer öffentlichen RBB-Rundfunkratssitzung um Verzeihung gebeten. Anfang der Woche sollen unabhängige Experten mit der Aufarbeitung beginnen. Der RBB plant ein maximales Budget von 60.000 Euro netto ein. 

    Gelbhaar bestritt Vorwürfe

    Die fehlerhafte Berichterstattung war vor rund zwei Wochen bekanntgeworden. Der ARD-Sender hatte Teile seiner Berichte über Belästigungsvorwürfe gegen den Bundestagsabgeordneten Gelbhaar zurückgezogen. 
    Im Kern kamen Zweifel an der Identität einer der Frauen auf, die dem Sender die Vorwürfe versicherten - die Identität soll gar nicht existieren. Es stellte sich heraus, dass der Sender die Person nie getroffen hatte. Über die Zweifel hatte vor der Zurückziehung der RBB-Berichte bereits der "Tagesspiegel" berichtet.
    Ein Teil der Vorwürfe gegen Gelbhaar, es handelt sich um Meldungen bei einer Ombudsstelle der Grünen, wird nach Parteiangaben weiter untersucht. Sieben Personen halten demnach ihre Meldung weiter aufrecht. Gelbhaar hatte Vorwürfe stets bestritten. Es steht im Raum, ob es innerhalb der Grünen eine Intrige gegen den Politiker gegeben haben könnte, der nun nicht in den nächsten Bundestag einziehen wird.
    Diese Nachricht wurde am 03.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.