Weg mit den Kühlschrank-Oldies – die Wuppertaler Stadtwerke, WSW, bieten seit dem vergangenen Dezember ein Kühlschrank-Austauschprogramm für einkommensschwache Haushalte an. Das nordrhein-westfälische Verbraucherministerium und die Verbraucherzentrale begleiten dieses Projekt.
Zusammen mit acht regionalen Energieversorgern starteten sie im vorigen Herbst die Initiative "Nordrhein-Westfalen bekämpft Energiearmut", ein Modellvorhaben, das Haushalte unterstützen will, die ihre Rechnung beim Energieversorger nicht mehr bezahlen können. Mit ihrem Austauschprogramm für alte Kühlschränke gingen die Wuppertaler Stadtwerke jetzt noch einen Schritt weiter.
"Der Kühlschrank hat im Vergleich, wenn man einen alten gegen einen neuen tauscht, bis zu 50 Prozent Ersparnis. Und er ist bezahlbar."
Andreas Mucke ist bei den Wuppertaler Stadtwerken für das Kühlschrank-Austauschprogramm verantwortlich. Dass zahlreiche Haushalte ihre Energierechnung nicht mehr bezahlen können, ist für den Versorger schon seit Jahren ein Problem. Die Arbeitslosenquote in der Stadt liegt bei über 11 Prozent, und rund 25.000 der etwa 180.000 Haushalte beziehen Arbeitslosengeld II, also Hartz 4. In ihren Küchen stehen häufig Kühlschrank-Oldies, vermutet Andreas Mucke, und deren Betrieb kann enorm viel Geld kosten.
"Er ist 1,80 groß, sehr breit, hat ein riesengroßes Gefrierfach, was eigentlich gar nicht genutzt wird und ist auch schon 13 Jahre alt. Drei große Fächer, unten zwei Fächer für Gemüse, viele Fächer noch in der Tür. Und ich kann ihn nicht mehr runter regeln. Das Gefrierfach hat minus 30 Grad und der Kühlschrank an sich, weiß ich gar nicht. Er ist auf jeden Fall sehr kalt, sodass sich oben auf dem Mineralwasser schon fast eine Eisschicht gebildet hat. Das ist auch schon mal vorgekommen."
Die Studentin Hannah Lückenhaus gehört mit ihrem großen dunkelblauen Kühlschrank zu den Ersten im Austauschprogramm.
"Mein Vater hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die WSW Kühlschränke subventioniert für Studenten und Geringverdiener. Dann bin ich dahin gegangen und habe ein Strommessgerät bekommen. Dann hat das Gerät gemessen, dass ich 2,9 Kilowattstunden in 24 Stunden, dass dieser Kühlschrank so viel verbraucht. Das ist viel, viel zu viel. Letztendlich bekomme ich dann einen Neuen".
Bafög, eine geringe Rente oder ein anderes nachweisbar niedriges Haushaltseinkommen und ein Kühlschrank, der messbar zu viel Strom verbraucht – das sind die Voraussetzungen für die Teilnahme am Austauschprogramm. Ein Händler liefert den neuen Kühlschrank schließlich, und zwar für alle das gleiche Standgerät, das 140 Kilowattstunden Strom im Jahr benötigt. Kostenlos ist das für die Kunden allerdings nicht.
"Die WSW finanzieren das Ganze vor, aber der Kühlschrank wird auch von den Kunden bezahlt. Man zahlt als Kunde 10 Euro, für Nichtkunden sind es 15 Euro über 27 Monate. Das heißt, das sind in Summe 270 Euro. 50 Euro schießen die WSW zu aus dem sogenannten WSW-Klimafonds, der gespeist wird von Kunden, die grünen Strom beziehen, weil das ja auch eine Klimaschutzmaßnahme ist."
Das Austauschprogramm ist Teil des Projekts "NRW bekämpft Energiearmut", das bis Ende 2015 läuft. Dafür hat das Verbraucherministerium 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. Von diesem Geld finanzieren die Verbraucherzentralen die juristische und wirtschaftliche Beratung von Menschen, denen eine Energiesperre droht, weil sie mit ihren Stromkosten im Rückstand sind. Neben den Wuppertaler Stadtwerken beteiligen sich die Stadtwerke Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, sowie Köln, Krefeld und Mönchengladbach. Claudia Bruhn ist Projektleiterin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
"Wir vertreten dann den Verbraucher und versuchen eine gängige Ratenzahlungsvereinbarung auszuhandeln, die auch wirklich eingehalten werden kann vom Verbraucher. Danach im zweiten Schritt wird dann eine Budgetberatung durchgeführt mit dem Verbraucher. Wo kann ich noch mal Geld einsparen? Wo muss ich meine Prioritäten setzen? Viele Menschen bedienen vielleicht auch Gläubiger, die sehr viel Druck machen, und vergessen darüber, dass der Strom nicht einfach nur aus der Steckdose kommt."
Caritas, Jobcenter, Paritätischer Wohlfahrtsverband – in allen acht Projektstädten sind viele Akteure eingebunden. In Wuppertal können Geringverdiener sich bei ihnen zusätzlich über das Austauschprogamm für Kühlschränke informieren. Hundert Geräte – so der Plan der Stadtwerke – sollen in den kommenden anderthalb Jahren alte Energiefresser ersetzen.
Zusammen mit acht regionalen Energieversorgern starteten sie im vorigen Herbst die Initiative "Nordrhein-Westfalen bekämpft Energiearmut", ein Modellvorhaben, das Haushalte unterstützen will, die ihre Rechnung beim Energieversorger nicht mehr bezahlen können. Mit ihrem Austauschprogramm für alte Kühlschränke gingen die Wuppertaler Stadtwerke jetzt noch einen Schritt weiter.
"Der Kühlschrank hat im Vergleich, wenn man einen alten gegen einen neuen tauscht, bis zu 50 Prozent Ersparnis. Und er ist bezahlbar."
Andreas Mucke ist bei den Wuppertaler Stadtwerken für das Kühlschrank-Austauschprogramm verantwortlich. Dass zahlreiche Haushalte ihre Energierechnung nicht mehr bezahlen können, ist für den Versorger schon seit Jahren ein Problem. Die Arbeitslosenquote in der Stadt liegt bei über 11 Prozent, und rund 25.000 der etwa 180.000 Haushalte beziehen Arbeitslosengeld II, also Hartz 4. In ihren Küchen stehen häufig Kühlschrank-Oldies, vermutet Andreas Mucke, und deren Betrieb kann enorm viel Geld kosten.
"Er ist 1,80 groß, sehr breit, hat ein riesengroßes Gefrierfach, was eigentlich gar nicht genutzt wird und ist auch schon 13 Jahre alt. Drei große Fächer, unten zwei Fächer für Gemüse, viele Fächer noch in der Tür. Und ich kann ihn nicht mehr runter regeln. Das Gefrierfach hat minus 30 Grad und der Kühlschrank an sich, weiß ich gar nicht. Er ist auf jeden Fall sehr kalt, sodass sich oben auf dem Mineralwasser schon fast eine Eisschicht gebildet hat. Das ist auch schon mal vorgekommen."
Die Studentin Hannah Lückenhaus gehört mit ihrem großen dunkelblauen Kühlschrank zu den Ersten im Austauschprogramm.
"Mein Vater hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die WSW Kühlschränke subventioniert für Studenten und Geringverdiener. Dann bin ich dahin gegangen und habe ein Strommessgerät bekommen. Dann hat das Gerät gemessen, dass ich 2,9 Kilowattstunden in 24 Stunden, dass dieser Kühlschrank so viel verbraucht. Das ist viel, viel zu viel. Letztendlich bekomme ich dann einen Neuen".
Bafög, eine geringe Rente oder ein anderes nachweisbar niedriges Haushaltseinkommen und ein Kühlschrank, der messbar zu viel Strom verbraucht – das sind die Voraussetzungen für die Teilnahme am Austauschprogramm. Ein Händler liefert den neuen Kühlschrank schließlich, und zwar für alle das gleiche Standgerät, das 140 Kilowattstunden Strom im Jahr benötigt. Kostenlos ist das für die Kunden allerdings nicht.
"Die WSW finanzieren das Ganze vor, aber der Kühlschrank wird auch von den Kunden bezahlt. Man zahlt als Kunde 10 Euro, für Nichtkunden sind es 15 Euro über 27 Monate. Das heißt, das sind in Summe 270 Euro. 50 Euro schießen die WSW zu aus dem sogenannten WSW-Klimafonds, der gespeist wird von Kunden, die grünen Strom beziehen, weil das ja auch eine Klimaschutzmaßnahme ist."
Das Austauschprogramm ist Teil des Projekts "NRW bekämpft Energiearmut", das bis Ende 2015 läuft. Dafür hat das Verbraucherministerium 1,5 Millionen Euro bereitgestellt. Von diesem Geld finanzieren die Verbraucherzentralen die juristische und wirtschaftliche Beratung von Menschen, denen eine Energiesperre droht, weil sie mit ihren Stromkosten im Rückstand sind. Neben den Wuppertaler Stadtwerken beteiligen sich die Stadtwerke Aachen, Bielefeld, Bochum, Dortmund, sowie Köln, Krefeld und Mönchengladbach. Claudia Bruhn ist Projektleiterin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
"Wir vertreten dann den Verbraucher und versuchen eine gängige Ratenzahlungsvereinbarung auszuhandeln, die auch wirklich eingehalten werden kann vom Verbraucher. Danach im zweiten Schritt wird dann eine Budgetberatung durchgeführt mit dem Verbraucher. Wo kann ich noch mal Geld einsparen? Wo muss ich meine Prioritäten setzen? Viele Menschen bedienen vielleicht auch Gläubiger, die sehr viel Druck machen, und vergessen darüber, dass der Strom nicht einfach nur aus der Steckdose kommt."
Caritas, Jobcenter, Paritätischer Wohlfahrtsverband – in allen acht Projektstädten sind viele Akteure eingebunden. In Wuppertal können Geringverdiener sich bei ihnen zusätzlich über das Austauschprogamm für Kühlschränke informieren. Hundert Geräte – so der Plan der Stadtwerke – sollen in den kommenden anderthalb Jahren alte Energiefresser ersetzen.