Eine Gelenkpfanne aus Keramik, der Hüftkopf aus Titan: Das ist heute Standard bei einem künstlichen Hüftgelenk. Probleme ergeben sich durch den Abrieb dieser Materialien: Er lagert sich im umliegenden Gewebe ab, dieses kann sich entzünden, und die Prothese wird mit der Zeit locker. Professor Klaus-Peter Günther, Direktor der Klinik für Orthopädie an der TU Dresden:
"Wir sind sehr froh, dass es durch Weiterentwicklungen in der Materialforschung gelungen ist, so genannte harte Gleitflächen zu schaffen, die mit guten Reibeigenschaften sich aufeinander bewegen und wenig Abrieb verursachen. Dazu gehören Keramiken, hochvernetzte Kunststoffe und auch sogenannte metallische Gleitpaarungen."
Neue Materialien machen die Prothesen also noch haltbarer - das ist wichtig, weil die Menschen immer länger leben. Ältere Patienten haben jedoch nicht immer die beste Knochensubstanz: Sie kann zum Beispiel durch Osteoporose brüchig sein. Dann gibt es nur eine Möglichkeit, das künstliche Gelenk zu befestigen: Es wird mit einem schnell härtenden Kunststoff fest zementiert. Sonst ist eine zementfreie Fixierung die Regel.
"Ohne Zement bedeutet, dass diese Prothese mit Oberflächen versehen ist, die ein Einwachsen des Knochens ermöglicht. Das heißt, der Knochenanbau wird stimuliert. Es kommt zum Knocheneinbau in kleine Vertiefungen in der Oberfläche. Das sind meistens Titanoberflächen, die sehr knochenfreundlich sind. Dort wachsen die Knochenzellen sehr gerne an und befestigen die Prothese biologisch, ohne dass Klebstoff-Zement notwendig ist."
Einige Kliniken werben neuerdings auch mit Schlüssellochoperationen beim Gelenkersatz. Was so nicht ganz zutrifft, denn ein Hüftgelenk kann man drehen und wenden, wie man will: Es passt niemals durch ein Schlüsselloch. Doch die Tendenz stimmt: Die Schnitte werden kleiner; die Muskeln vor dem Messer verschont, wo immer das geht - und das hat Folgen: Für den Patienten ist angenehm, dass die Wunde rasch verheilt und er nach wenigen Tagen in eine Reha-Klinik entlassen werden kann. Für den operierenden Arzt bedeutet die minimalinvasive Technik: Er sieht nicht das ganze Gelenk. Anders als bei vielen Schlüssellocheingriffen im Bauchraum führen die Chirurgen beim Gelenkersatz aber keine Minikamera in den Körper, sagt Klaus-Peter Günther.
"Wir arbeiten, wenn wir solche Verfahren machen, entweder mit Röntgenunterstützung, wo man die Positionierung der Prothese im Körper kontrollieren kann. Oder es gibt die Möglichkeit mit so genannter Navigation, also mit computerisierter Hilfe die Prothese einzubringen, wo der Operateur eine gute Vorstellung davon hat, wo das Implantat im Knochen liegt, auch wenn er es nicht unmittelbar sehen oder tasten kann."
Navigation bedeutet: Der Operationsbereich wird mit einem Bild gebenden Verfahren dargestellt, und dieses Abbild unterstützt den Chirurgen bei seinen Arbeitsschritten. Früher wurden die erforderlichen Aufnahmen vor dem Eingriff angefertigt. Zum Beispiel als Computertomogramm, also Schichtbilder von Röntgenaufnahmen. Das ist nun nicht mehr nötig: Ultraschallsensoren ersetzen die Röntgenstrahlen.
"Heute wird zu Beginn der Operation durch das Abtasten von bestimmten Knochenpunkten, den so genannten Landmarken, im Computer ein Bild von der Körperregion, die man operiert, erstellt. Und dann die Einbringung des Kunstgelenks in diesem virtuellen Bild vorgenommen. Das heißt, die Erstellung eines tatsächlichen Abbildes, das ja häufig mit Strahlenbelastung verbunden war vor der Operation, ist heute nicht mehr wie früher üblich bei der Navigation."
Ob die Computernavigation Vorteile gegenüber der Röntgenkontrolle der Operation hat, muss sich erst noch zeigen. Und auch die neuen Materialien der künstlichen Gelenke sind erst wenige Jahre im Einsatz. Erst wenn es damit Langzeiterfahrungen gibt, werden sich die Neuerungen auf breiter Front durchsetzen.
"Wir sind sehr froh, dass es durch Weiterentwicklungen in der Materialforschung gelungen ist, so genannte harte Gleitflächen zu schaffen, die mit guten Reibeigenschaften sich aufeinander bewegen und wenig Abrieb verursachen. Dazu gehören Keramiken, hochvernetzte Kunststoffe und auch sogenannte metallische Gleitpaarungen."
Neue Materialien machen die Prothesen also noch haltbarer - das ist wichtig, weil die Menschen immer länger leben. Ältere Patienten haben jedoch nicht immer die beste Knochensubstanz: Sie kann zum Beispiel durch Osteoporose brüchig sein. Dann gibt es nur eine Möglichkeit, das künstliche Gelenk zu befestigen: Es wird mit einem schnell härtenden Kunststoff fest zementiert. Sonst ist eine zementfreie Fixierung die Regel.
"Ohne Zement bedeutet, dass diese Prothese mit Oberflächen versehen ist, die ein Einwachsen des Knochens ermöglicht. Das heißt, der Knochenanbau wird stimuliert. Es kommt zum Knocheneinbau in kleine Vertiefungen in der Oberfläche. Das sind meistens Titanoberflächen, die sehr knochenfreundlich sind. Dort wachsen die Knochenzellen sehr gerne an und befestigen die Prothese biologisch, ohne dass Klebstoff-Zement notwendig ist."
Einige Kliniken werben neuerdings auch mit Schlüssellochoperationen beim Gelenkersatz. Was so nicht ganz zutrifft, denn ein Hüftgelenk kann man drehen und wenden, wie man will: Es passt niemals durch ein Schlüsselloch. Doch die Tendenz stimmt: Die Schnitte werden kleiner; die Muskeln vor dem Messer verschont, wo immer das geht - und das hat Folgen: Für den Patienten ist angenehm, dass die Wunde rasch verheilt und er nach wenigen Tagen in eine Reha-Klinik entlassen werden kann. Für den operierenden Arzt bedeutet die minimalinvasive Technik: Er sieht nicht das ganze Gelenk. Anders als bei vielen Schlüssellocheingriffen im Bauchraum führen die Chirurgen beim Gelenkersatz aber keine Minikamera in den Körper, sagt Klaus-Peter Günther.
"Wir arbeiten, wenn wir solche Verfahren machen, entweder mit Röntgenunterstützung, wo man die Positionierung der Prothese im Körper kontrollieren kann. Oder es gibt die Möglichkeit mit so genannter Navigation, also mit computerisierter Hilfe die Prothese einzubringen, wo der Operateur eine gute Vorstellung davon hat, wo das Implantat im Knochen liegt, auch wenn er es nicht unmittelbar sehen oder tasten kann."
Navigation bedeutet: Der Operationsbereich wird mit einem Bild gebenden Verfahren dargestellt, und dieses Abbild unterstützt den Chirurgen bei seinen Arbeitsschritten. Früher wurden die erforderlichen Aufnahmen vor dem Eingriff angefertigt. Zum Beispiel als Computertomogramm, also Schichtbilder von Röntgenaufnahmen. Das ist nun nicht mehr nötig: Ultraschallsensoren ersetzen die Röntgenstrahlen.
"Heute wird zu Beginn der Operation durch das Abtasten von bestimmten Knochenpunkten, den so genannten Landmarken, im Computer ein Bild von der Körperregion, die man operiert, erstellt. Und dann die Einbringung des Kunstgelenks in diesem virtuellen Bild vorgenommen. Das heißt, die Erstellung eines tatsächlichen Abbildes, das ja häufig mit Strahlenbelastung verbunden war vor der Operation, ist heute nicht mehr wie früher üblich bei der Navigation."
Ob die Computernavigation Vorteile gegenüber der Röntgenkontrolle der Operation hat, muss sich erst noch zeigen. Und auch die neuen Materialien der künstlichen Gelenke sind erst wenige Jahre im Einsatz. Erst wenn es damit Langzeiterfahrungen gibt, werden sich die Neuerungen auf breiter Front durchsetzen.