Dabei ist der Mulch noch gar nichts gegen die ausgesuchten Pflanzen selbst: Fingerhut, Wunderbaum, gefleckter Schierling - alles, was giftig ist. Und dazwischen ziehen Miniaturgrabsteine den Blick auf sich: "Tod durch Erstickung" steht auf dem, den die Autorin neben dem Eisenhut aufgestellt hat.
Ihren Giftgarten legte Amy Stewart an, als sie mit der Recherche zu ihrem jüngsten Buch begann, das nun auf deutsch erschienen ist. Über diese gemeinen Gewächse gibt es einiges zu erzählen. Etwa dass Nieswurz wahrscheinlich für den ersten historisch belegten Fall von chemischer Kriegsführung steht, schließlich glauben einige Historiker, dass der Erste Heilige Krieg (595 - 585 v Chr.) im antiken Griechenland "erst gewonnen werden konnte, als eine griechische Militärallianz den Wasservorrat der Stadt Kirrha" damit vergiftet hatte.
Amy Stewart erzählt, dass die Wasserhyazinthe im Guiness-Buch der Rekorde als "weltweit schlimmste Wasserpflanze" gelistet wird - wegen etlicher Vergehen, darunter "Aushungern der Einheimischen" (weil sie so dicht wuchert, dass die Fischer nicht mehr ausfahren können) oder Schutz für Seemonster (weil sie Schlangen und Krokodilen ein Versteck bieten, um Badende oder Wäscherinnen zu attackieren). Sie berichtet, dass die Somalier, die 1993 die US-amerikanischen Soldaten in Mogadischu ermordeten, im Khat-Rausch waren. Dass Julius Caesar in "De Bello Gallico" alt gewordenen Kämpfern den Selbstmord mit Hilfe der Eibe empfahl. Amy Stewart erklärt auch, welche Pflanzen besonders allergieauslösend sind und vor welchen man seine Kinder unbedingt warnen sollte. Nein, dass ihr Buch eine Anleitung zum Giftmord sei, glaubt die Autorin nicht - nichts was sie schreibt, ist schwer zu recherchieren. Wer böse Absichten hegt, braucht dieses Buch nicht. Es ist vergnüglich zu lesen, voller Schwarzen Humors - und ideal für Leute mit einem grünem Daumen.
Amy Stewart: Gemeine Gewächse. Das A bis Z der Pflanzen, die morden, verstümmeln, betäuben und uns anderweitig ärgern
ISBN-13: 978-3833307157
Berliner Taschenbuch Verlag, 299 Seiten, 11,95 Euro
Ihren Giftgarten legte Amy Stewart an, als sie mit der Recherche zu ihrem jüngsten Buch begann, das nun auf deutsch erschienen ist. Über diese gemeinen Gewächse gibt es einiges zu erzählen. Etwa dass Nieswurz wahrscheinlich für den ersten historisch belegten Fall von chemischer Kriegsführung steht, schließlich glauben einige Historiker, dass der Erste Heilige Krieg (595 - 585 v Chr.) im antiken Griechenland "erst gewonnen werden konnte, als eine griechische Militärallianz den Wasservorrat der Stadt Kirrha" damit vergiftet hatte.
Amy Stewart erzählt, dass die Wasserhyazinthe im Guiness-Buch der Rekorde als "weltweit schlimmste Wasserpflanze" gelistet wird - wegen etlicher Vergehen, darunter "Aushungern der Einheimischen" (weil sie so dicht wuchert, dass die Fischer nicht mehr ausfahren können) oder Schutz für Seemonster (weil sie Schlangen und Krokodilen ein Versteck bieten, um Badende oder Wäscherinnen zu attackieren). Sie berichtet, dass die Somalier, die 1993 die US-amerikanischen Soldaten in Mogadischu ermordeten, im Khat-Rausch waren. Dass Julius Caesar in "De Bello Gallico" alt gewordenen Kämpfern den Selbstmord mit Hilfe der Eibe empfahl. Amy Stewart erklärt auch, welche Pflanzen besonders allergieauslösend sind und vor welchen man seine Kinder unbedingt warnen sollte. Nein, dass ihr Buch eine Anleitung zum Giftmord sei, glaubt die Autorin nicht - nichts was sie schreibt, ist schwer zu recherchieren. Wer böse Absichten hegt, braucht dieses Buch nicht. Es ist vergnüglich zu lesen, voller Schwarzen Humors - und ideal für Leute mit einem grünem Daumen.
Amy Stewart: Gemeine Gewächse. Das A bis Z der Pflanzen, die morden, verstümmeln, betäuben und uns anderweitig ärgern
ISBN-13: 978-3833307157
Berliner Taschenbuch Verlag, 299 Seiten, 11,95 Euro